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Sendedatum: 07.04.2009 • Format, Länge: Rep 1:45 • Sender: SWR

Nach der Katastrophe in L'Aquila in Mittel- Italien suchen Rettungs- kräfte unter den Trümmern verzweifelt nach Überlebenden. Neben mehr als 200 Toten beklagt die Region viele zerstörte Kulturgüter. Tausende Menschen sind seit den starken Erdstößen gestern früh obdachlos. Hilfe aus dem Ausland lehnt Italiens Ministerpräsident Berlusconi ab.

Es hat ihr Leben verändert: Das Erdbeben von L'Aquila.

ATMO

Mehr als 200 Tote gibt es bisher. Tausende Helfer suchen in den Trümmerbergen noch immer nach Verschütteten. Mit jeder Stunde verringern sich die Chancen, sie noch lebend aus dem Schutt zu ziehen. Italiens Ministerpräsident Berlusconi ordnete an, die Rettungsbemühungen sollen solange weitergehen, bis zur Gewissheit, niemanden mehr lebend bergen zu können

Doch das ist schwierig: Immer wieder kommt es zu Nachbeben. Das kräftigtste heute Mittag hatte eine Stärke von 4 Komma 3 auf der Richterskala.

Die Kuppel der Kirche Santa Maria del Suffragio: in sich zusammengestürzt.

Die italienische Gemeinde in Mainz ist schockiert, auch die Mitglieder der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos. Sie leisten Seelsorge für italienische Einwanderer. Jetzt sind sie selbst ergriffen.

O-TON Bruder Luciano, Salesianer Don Boscos Mainz: „Als ich die Bilder im Fernsehen sah, hat es mir die Brust zugeschnürt. Ich kann besser verstehen wie es den Menschen dort geht, weil ich das Erdbeben von Irpinia dort selbst miterlebt habe. Damals gab es 2000 Tote. Das war 1980.“

In L’Aquila betreibt die Gemeinschaft auch ein Studentenwohnheim. Ihr Haus hat nur wenige Risse. Ein anderes, wenige Straßen weiter, ist in sich zusammengefallen. Vier Studenten wurden tot geborgen. Das Haus war vielleicht erst 20 Jahre alt.

O-TON Pater Pio, Salesianer Don Boscos Mainz

Dass die Mafia das zu verantworten hat, wollen die Salesianer nicht offen aussprechen. Sie sammeln nun mit einem Spendenkonto Geld, um das Leid in den Abbruzzen schnell zu lindern. Allein 100.000 Menschen sind dort obdachlos.