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Sendedatum: 22.10.2009 • Format, Länge: Rep 1:35 • Sender: SWR

Winston Churchill, ehemaliger britischer Premierminister, Showmaster Dieter Thomas Heck, Sexsymbol Marilyn Monroe und sogar der knallharte Actionschauspieler Bruce Willis: Sie alle eint eine Krankheit: Stottern. Noch immer hält sich fest der Irrglauben, dieses Handicap gebe Aufschluss über die geistigen Fähigkeiten seines Patienten. Der Welttag des Stotterns soll auf die Probleme der Menschen mit Redeflussstörung aufmerksam machen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto «Mehr als ein Knoten in der Zunge». Nach Angaben der Bundesvereinigung der Stotterer-Selbsthilfe haben in Rheinland-Pfalz rund 40.000 Menschen dieses Problem.

Therapie-Hund Sam hat mit Stottern kein Problem. Aber die Kinder um ihn herum, die hier im Sprachheilzentrum in Meisenheim mit Stottern umgehen lernen wollen. Sie leiden gar nicht mal unter Hänseleien in der Schule, sondern daran, dass sie nicht frei raus sagen können, was sie sagen wollen.

O-TON Larissa
O-TON Noah

Bis zu fünf Prozent der Kinder leiden unter solchen Sprachstörungen. In den meisten Fällen sind die Gründe dafür nicht psychischer Natur oder Mangel an Intelligenz, sondern Veranlagung.

An der Universitätsmedizin Mainz gibt es eine ganze Abteilung, die sich mit Kommunikationsstörungen wie dem Stottern beschäftigt. Immer wieder kommt man hier zum Schluss: Vor allem die Reaktion der Gesellschaft mache Stottern erst zum Problem.

O-TON Annerose Keilmann

Therapien können Stotterern mittlerweile in vielen Fällen helfen. Wie bei Dimitri. Im Sprachheilzentrum ist er diese Woche zum letzten Mal. Um das zu feiern, darf der Zehnjährige kochen.

O-TON Dimitri

Dimitri hat mit seinem Handicap Umgehen gelernt. Er hofft, dass ihm das Leben jetzt leichter fällt.