Textarchiv

Sendedatum: 06.12.2009 • Format, Länge: Rep 1:38 • Sender: SWR

Mitglieder des "Netzwerks türkeistämmiger Mandatsträger" haben sich in Mainz mit Ministerpräsident Beck getroffen. Dabei ging es um die Integrationspolitik der Landesregierung und die Frage, wie Migranten besser am politischen System beteiligt werden können. Das Netzwerk kritisierte, dass es im Landtag keinen türkisch-stämmigen Abgeordneten gebe.

Sie sind eigentlich immer noch Exoten, die hier zum Fototermin Aufstellung nehmen: Deutsche Parlamentarier mit türkischen Wurzeln. Das "Netzwerk türkeistämmiger Mandatsträger". Es tagte dieses Wochenende in Mainz und traf sich zu Guter letzt mit dem Ministerpräsidenten. Mit dabei: ein praller Fragenkatalog.

O-TON Nebahat Güçlü, B90/Grüne, Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft

Und Kurt Beck nimmt sich eine Stunde Zeit für Fragen und Antworten: Integration gestalte sich weiterhin schwer, viele türkische Jugendliche nützten oft nicht die Chance auf Ausbildung, es gebe zu viel Abschottung, aber auch Ausgrenzung.

O-TON Beck

Dabei habe sich schon einiges gebessert, stellt das Netzwerk fest: Immer mehr Menschen mit bunten Wurzeln bekennen auch politisch Farbe, schaffen es sogar bis in die Bundespolitik wie Grünen-Chef Cem Özdemir. Vor allem konservative Parteien hätten dabei aber noch viel aufzuholen.

O-TON Yanki Pürsün, FDP, Vorstandsmitglied Netzwerk türkeistämmiger Mandatsträger

Und vielleicht ändert das dann auch die politische Landschaft im Land. Obwohl jeder zwanzigste Rheinland-Pfälzer türkischer Abstammung ist, gibt es im Landtag keinen türkischstämmigen Abgeordneten.