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Sendedatum: 12.03.2010 • Format, Länge: Rep 1:45 • Sender: SWR

Das Land will nicht mehr mit dem Ludwigshafener Unternehmer Ralf Marohn zusammenarbeiten. Ein entsprechender Berater- Vertrag wird laut Wirtschafts-Ministerium gekündigt. Marohn ist Geschäftsführer einer Firma, deren Mit-Eigentümer der Bruder von Außenminister Westerwelle ist. Und Westerwelle hat Marohn Anfang des Jahres nach Asien begleitet. Er spielt also im Zusammenhang mit den aktuellen Vorwürfen gegen den Außenminister eine entscheidende Rolle.

Auf Tuchfühlung mit regierenden in aller Welt - der Außenminister präsentiert sich zurzeit in Südamerika. Aber daheim erwartet ihn Ungemach: Opposition und Medien werfen ihm Kumpanei bei der Auswahl der ihn begleitenden Wirtschaftsleute vor. Etwa Anfang des Jahres: Zu Westerwelles China-Delegation gehörte auch der Ludwigshafener Unternehmer und FDP-Bundestagskandidat Ralf Marohn. Er befasst sich mit seiner Firma Far Eastern zwar mit deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen, etwa für den Mittelstand – die Kompetenz für globale Außenpolitik fehle Marohn aber.

Dieses Urteil fällt sein ehemaliger Professor Siegfried Englert, China-Fachmann und Wirtschafts-Staatssekretär. Bei ihm machte Marohn zwar erfolgreich seinen Abschluss...

O-TON Siegfried Englert (SPD), Wirtschaftsstaatssekretär

Doch Ralf Marohn verweist schriftlich darauf, dass schließlich auch das Land Rheinland-Pfalz seine Dienste seit 14 Jahren nutze. Und: Er habe an einer China-Reise von Kurt Beck teilgenommen. Zum Beweis lässt er über das Auswärtige Amt angeblich zehn Jahre alte Fotos aus Shanghai versenden: Marohn, nur von hinten zu sehen, reicht dem Ministerpräsidenten Wein.
Auf den Delegationslisten der China-Reise von Kurt Beck findet sich der Name Marohn aber nicht. Die Landesregierung zieht daraus Konsequenzen:

O-TON Siegfried Englert (SPD), Wirtschaftsstaatssekretär

Die Kündigung aus Mainz - sie dürfte auch in Berlin wahrgenommen werden. Morgen ist der Außenminister aus Südamerika wieder zurück.