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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Kirchentag: Neuer Aufrbuch in der Ökumene

Sendedatum: 16.05.2010 • Format, Länge: Rep 1:30 • Sender: SWR

Mit einem großen Schlussgottesdienst hat der zweite Ökumenische Kirchentag geendet. Fast eine halbe Million Menschen besuchten die fünftägige Großveranstaltung in München, darunter rund 10000 aus Rheinland-Pfalz. Themenschwerpunkte waren der Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche und die Frage, wie die Ökumene vorangebracht werden kann.

Wollte man Ökumene ein Gesicht geben, es könnte so aussehen: Lothar Bindczeck ist engagierter Katholik aus Miehlen im Taunus und singt im evangelischen Kirchenchor; Anja Gemmer ist evangelische Präses in Sankt Goarshausen. Mit 80 Christen aus dem Rhein-Lahn-Kreis haben sie überkonfessionell den Kirchentag besucht.

O-TON Anja Gemmer, Kirchentagsbesucherin: "Ich fand das Gemeinschaftserlebnis einfach sehr schön. Und ich denke, wir könnten viele Anregungen auch in die lokale Ökumene mit nach Hause nehmen."

O-TON Lothar Bindczeck, Kirchentagsbesucher: "Von daher war ich eigentlich relativ enttäuscht von der Kirchenleitung, in welcher Oberflächlichkeit die Sache doch behandelt wurde."

100000 Menschen heute Morgen auf dem Abschlussgottesdienst auf der Theresienwiese, wo sonst das Oktoberfest die Massen anzieht. Bei sechs Grad im Regen der Abschluss des Kirchentages, der Hoffnung machen sollte, Krisen und ihre Folgen tapfer zu überstehen.

O-TON Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland: „Wir gutsituierten Christenmenschen, wir träumen nicht von der Umkehrung aller Verhältnisse. Wir träumen von friedlicher Veränderung."

Zu wenig Veränderung sahen viele Kirchentagsbesucher im Umgang mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche.

Mehr Erfolg beim Überwinden ökumenischer Hürden: Nach dem Nein des Vatikans zum gemeinsamen Abendmahl, führte „Die Vesper der Tausend Tische“ katholische, evangelische und orthodoxe Gläubige zusammen.

Eine wichtige Botschaft an die kirchliche Gesellschaft, die Anja Gemmer und Lothar Bindczeck jetzt in ihre Gemeinden tragen.



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