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Sendedatum: 27.08.2010 • Format, Länge: Rep 1:25 • Sender: SWR

Vertreter von Stadt und Wirtschaft haben das Projekt „Mainzer Bürger-Solaranlage“ gestartet. Nun können Bürger der Stadt sogenannte „Solar- Sparbriefe“ erwerben und so in Solarenergie investieren, auch wenn sie über keine eigenen Flächen wie ein Dach verfügen. Die Betreiber garantieren einen Zinsgewinn von dreieinhalb Prozent. Die Mindestanlage beträgt 500 Euro.

Da lassen sich doch zwei Fliegen mit einem Solar-Panel schlagen, haben sich Stadt, Bank und der Anlagenbauer gedacht: Man stellt Strom aus Sonne her und macht damit Geld. Und dann darf auch noch jeder Bürger mitmachen, wenn hier auf der städtischen Müllumschlagshalle ein ganzes Fußballfeld voll von Solarmodulen entsteht. Hier kann ein jeder zum Investor werden.

O-TON Martin Heming, Vorstandsvorsitzender Schott Solar: "Wir wollten hier ein ganz deutliches Zeichen setzen, dass Solaranlagen sich auch für den Bürger rechnen kann, der nicht über ein eigenes Dach verfügt."

Dreieinhalb Prozent Zinsgewinn im Jahr garantieren die Betreiber. Laufzeit: fünf Jahre. Die erste Anlage sei es in Mainz, sagen die Macher – was so nicht ganz richtig ist:
Auf mehreren Dächern der Stadt wie hier auf einer Kita stehen bereits Solaranlagen in Bürgerhand. Zwar tragen die Bürger hier die Risiken einer solchen Anlage, dafür erhalten sie hier gut doppelt soviel Rendite wie beim städtischen Pendant. Zwei Jahre steht die Anlage schon und der BUND, der alle Bürger-Investoren für das Projekt vereinte, zieht ein gutes Resümee.

O-TON Erwin Manz, Geschäftsführer BUND RP: "Als Bürger hat man natürlich ein sehr gutes Gewissen, weil man Strom aus Sonnenlicht herstellt und damit nicht die Umwelt verschmutzt. Und außerdem hat man eigentlich auch eine ganz gute Rendite."

Die Mainzer Bürgersolaranlage soll Vorbildcharakter für weitere Anlagen im Land haben. Jetzt muss neben der Energiepolitik und dem Investoren-Wagemut aus der Bürgerschaft nur noch die Sonne mitspielen.