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Sendedatum: 29.10.2010 • Format, Länge: Rep 1:35 • Sender: SWR

Die Hochschule Heilbronn fordert eine Rückkehr zu alten Autokennzeichen wie R-O-K für Rockenhausen oder G-O-A für Sankt Goar. Laut Hochschule könnte das kostenlose Werbung für die Orte machen und ohne Mehrkosten für Bürger und Kreise umgesetzt werden. Nach einer Studie der Hochschule wünschen sich dreiviertel der Menschen aus betroffenen Kreisen ihre alten Kennzeichen zurück.

Es sind drei Buchstaben, die manche Menschen aus Bingen geradezu sexy finden. Doch seit 40 Jahren müssen Binger „Mainz“ auf ihrem Auto tragen. Denn die lokalen Kennzeichen etwa für den Landkreis Sankt Goar oder eben BIN für Bingen verschwanden mit der Kommunalreform von 1969. Doch viele Kunden in der Zulassungsstelle finden das Kennzeichen-Aussterben schade.

VOXPOP - kein Insert: "Das ist gut um die Individualität auszudrücken." - "Jeder sieht, wo man her kommt." - "Es sollte der Kreis sein, wo man lebt."

Ein Eindruck, der sich auch wissenschaftlich belegen lässt. Die Hochschule Heilbronn hat bereits Bürger in 51 deutschen Städten dazu befragt, heute war Bingen dran. Zwischenstand bisher: Gut dreiviertel der Menschen wünschen sich die alten Kennzeichen zurück. Vor allem junge Leute, die die alten Kennzeichen gar nicht miterlebt haben. Es bestehe ein allgemeiner Wunsch, die Verbundenheit zur Heimat auszudrücken, so die Wissenschaftler.

O-TON Ralf Bochert, Hochschule Heilbronn: "Alle haben dazu eine Meinung. Viele sehen im Nummernschild ein Namensschild - wie an einer Haustür."

Mehr Geld würde das laut Hochschule auch nicht kosten. Ist die Studie fertig, wird sie der Politik auf den Tisch gelegt. Und vielleicht wird es ja dann doch wieder was mit dem BIN für die Binger.