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Sendedatum: 12.11.2010 • Format, Länge: Rep 1:34 • Sender: SWR

Die „WestImmo“ mit 500 Mitarbeitern und Sitz in Mainz gehört zur angeschlagenen WestLB und soll nach Auflagen der EU zum Jahresende verkauft werden. Wirtschaftsminister Hering forderte die Bundesregierung auf, sich bei der EU für eine Frist-Verlängerung einzusetzen. Am Montag treffen sich Vertreter von Bank, Bund und Ländern bei der EU in Brüssel.

Es klingt skurril: Da stützt eine Bank ihren krisengeschüttelten Besitzer regelmäßig mit Gewinnen und dann soll sie zerschlagen werden.
Die Westdeutsche Immobilienbank, kurz WestImmo, ist in dieser Lage: Gut 500 Jobs sind in Gefahr, allein 250 in Mainz. Wie es dazu kommt?

Die EU fordert bis Jahresende den Verkauf der erfolgreichen WestImmo. Denn durch den Erlös bräuchte ihr Besitzer, die WestLB, weniger Geld-Hilfen, argumentiert die Kommission.
Die WestImmo gilt als ein Top-Angebot: Die Bilanzsumme beträgt 28 Milliarden Euro, im vorigen Jahr machte sie rund 80 Millionen Euro Überschuss.

O-TON Raimund Bär, Betriebsrat "WestImmo": "Wir waren zweimal 'Bank of the Year'. Das dürfte seine Würdigung finden."

Doch der WestLB liegen angeblich bisher nur schlechte Kauf-Angebote vor. Deshalb will sie die WestImmo lieber schließen anstatt sie billig an die Konkurrenz zu verscherbeln.
Dem Landes-Wirtschaftsminister seien die Hände gebunden. Allein EU und Bundesregierung könnten noch etwas ausrichten. An sie deshalb sein Appell: Sie müssen sich für die Westimmo einsetzen.

O-TON Hendrik Hering, SPD, Wirtschaftsminister RP: "Diese Bank darf nicht zerschlagen werden. Andere Banken brauchen Unterstützung, die WestImmo nicht."

Am Montag steht das nächste Treffen von Bankvertretern und Politik in Brüssel zum Thema WestImmo an. Einigt man sich bis Jahresende nicht, ist die größte Geschäftsbank in Rheinland-Pfalz zu.