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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Cyberbunker: Der Bunker boomte

Sendedatum: 13.12.2021 • Format, Länge: Rep 2:38 • Sender: ARD

Mit einem Urteil im sogennanten Cyberbunker-Verfahren endet ein mehrere Monate dauernder Mammutprozess. Das Landgericht Trier verurteilte die acht Angeklagten zu Haftstrafen, eine auf Bewährung ausgesetzt. Sie stellten 400 Internetserver bereit für Kundschaft, die darauf schwerkriminelle Geschäfte führte.

Viel Geld, richtig viel Geld einfach in einen Umschlag, eine Zahl drauf und dann in diesen Briefkasten stecken, um dafür in diesem Bunker, da unter den grünen Hütten, einen Internetserver zu bekommen. Das macht nur, wer Illegales im Schilde führt. Und dann wirbt der Anbieter des Servers auch noch damit, dass er die Daten vor der Verfolgung durch Behörden schützt.

Solche und ähnliche Geschichten machen vor sechs Jahren Ermittler auf den Cyberbunker von Traben-Trarbach aufmerksam.

O-Ton Johannes Kunz, Präsident des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz: „Das ist etwas völlig außergewöhnliches, dass ein illegales Rechenzentrum in einem ehemaligen NATO-Bunker angelegt wird."

Die Ermittler observieren das Rechenzentrum – vier Jahre lang. Sie schleusen zwei verdeckte Ermittler ein – eine als Putzhilfe, einen als Gärtner.

Auf den Servern im Mont Royal, wie der Berg heißt, finden sie immer mehr Hinweise auf Geschäfte mit Drogen, mit Waffen, mit Mordaufträgen.
Aber unterstützen die Bunkerbetreiber ihre Kundschaft auch direkt beim Handel? Die Ermittler zapfen die Internetleitung an, Netzknotenüberwachung nennt sich das.

O-TON Christoph Kehlbach, ARD-Rechtsredaktion: „Die Voraussetzung ist, dass es einen konkreten Tatverdacht gibt, dass eine Straftat im Raum steht, die auch hinreichend schwerwiegend ist. Und das es mit anderen Mitteln nur sehr schwer möglich wäre, Erkenntnisse zu gewinnen.“

Im September vor zwei Jahren reichen die Erkenntnisse: Donnerstagabend, 18 Uhr, Zugriff! 650 Einsatzkräfte dringen in den Cyberbunker ein, steigen fünf Stockwerke hinab, finden Schränke mit 400 Servern. Und es ist schon alles vorbereitet für noch mehr. Das Geschäft mit Kriminellem scheint zu boomen.

Sie finden beispielsweise den weltweit größten Drogenhandelsplatz im Netz namens „Dark Market“. Hier wechseln Betäubungsmittel im Wert von 140 Millionen Euro den Besitzer.

Auch der Botnetz-Angriff auf mehr als eine Million Telekom-Router 2016 wurde von hier aus gesteuert. Geschätzter Schaden: zwei Millionen Euro.
Heute das Urteil gegen die Bunkerbelegschaft am Landgericht Trier: bis zu fünf Jahre und neun Monate Gefängnis. Laut Gericht bildeten sie eine kriminelle Vereinigung.

Die Akten könnten aber noch mal geöffnet werden: Falls eine Seite Rechtsmittel einlegt, befasst sich auch noch mal der Bundesgerichtshof mit dem Cyberbunker von Traben-Trarbach.



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