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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Führungskrise in der FDP

Sendedatum: 04.04.2011 • Format, Länge: Bericht, 1:35 • Sender: SWR

Die FDP hat die endgültige Entscheidung über den neuen Parteichef vertagt. Als Favorit für die Nachfolge von Guido Westerwelle gilt Gesundheitsminister Philipp Rösler. Westerwelle will Außenminister bleiben, kündigte am Montag aber an, auf das Amt des Vizekanzlers zu verzichten, wenn der neue FDP-Vorsitzende Regierungsmitglied ist.

Wenn die Kameras laufen, demonstriert eine Parteiführung gern Eintracht und gute Laune. Das Lächeln hier und ein Küsschen da erweckten heute Morgen sogar den Eindruck, die FDP hätte etwas zu feiern. Derweil belasten heftige Flügelkämpfe an der Partei-Spitze die Stimmung. Die FDP steckt in einer Führungskrise. Deshalb gibt es auch lange Gesichter bei der Entscheidung, wer genau die Partei in Zukunft führen wird.

O-TON Christian Lindner, FDP-Generalsekretär: „Die FDP wird zukünftig im Team geführt. Wir bemühen uns um eine Mannschaftsaufstellung. Und da geht es nicht um einen einzelnen, sondern um eine Gesamtaufstellung der FDP.“

Diese Gesamtaufstellung bedeutet aber auch Auswechslungen: Da steht auf der einen Seite die junge Generation der Liberalen um Philipp Rösler. Er selbst gilt als aussichtsreichster Kandidat auf den Posten des neuen Parteichefs, brächte als Gesundheitsminister auch Regierungserfahrung mit. Doch er liebäugelt zudem mit dem Job des Wirtschaftsministers. Den will aber Rainer Brüderle behalten. Nur: Der Rheinland-Pfälzer ist parteiintern angezählt, nachdem er das Atomkraft-Moratorium als Wahlkampfmanöver enttarnt haben soll. Immerhin: Er findet Rückhalt bei den Traditionalisten.

O-TON Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, FDP-Präsidium: „Ich möchte dazu beitragen, dass wir uns jetzt nicht in Grabenkämpfe verlieren, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen in jung, alt, rechts, links.“

Die Grabenkämpfe der FDP - sie werden es Rainer Brüderle schwer machen, vor allem wenn ihn seine Partei als Minister auswechseln sollte. Einer solchen Kabinettsumbildung muss dann im übrigen die Bundeskanzlerin zustimmen.



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