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Sendedatum: 16.02.2022 • Format, Länge: Rep 1:31 • Sender: ARD

Das Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech will an seinem Standort im hessischen Marburg Produktionsanlagen für Impfstoffe bauen. Der Clou: Was sonst viel Raum braucht, wird in 12 Überseecontainer gepackt. Damit lasse sich der Herstellungsprozess leicht in ärmere Länder transportieren. Biontech stellte bei einem Spitzentreffen mit afrikanischen Regierungschefs, Weltgesundheitsorganisation und dem Bundesentwicklungsministerium die sogenannten „BioNTainer“ vor.

So sieht sie aus: Biontechs Hilfe für eine höhere Impfquote in Afrika. Der sogenannte Biontainer, eine mRNA-Impfstofffabrik in speziell ausgestatteten Überseecontainern.

Im hessischen Marburg gebaut, sollen sie zunächst in den Senegal, nach Ruanda oder Südafrika gebracht werden. Produktionsziel: jeweils 50 Millionen Impfdosen. Die sollen dann, wie Biontech sagt, zu einem gemeinnützigen Preis innerhalb Afrikas verkauft werden.

Bioreaktor, Reinraum, Maschinen – die Ausstattung der herkömmlichen Impfstoff-Produktion in Marburg wurde in 12 Container gepackt. Ärmere Länder sollen so Impfstoffe selbst herstellen können.

Das ist nötig: Denn die afrikanischen Länder produzieren aktuell kaum einen der dort genutzten Impfstoffe selbst. Laut Weltgesundheitsorganistion ein Grund, warum nur 12 Prozent der Menschen in Afrika vollständig gegen Corona geimpft sind.
Mit mobilen Produktionsstätten allein ließe sich diese Lücke nicht schließen, sagen Nichtregierungsorganisationen.

O-TON Elisabeth Massute, „Ärzte ohne Grenzen“: „Wir brauchen einen Zweiklang. Wir brauchen den Technologietransfer von den bestehenden Hertellern - also Biontech aber auch Moderna. Und wir brauchen eine Patentaussetzung, damit die Hersteller im globalen Süden Rechtssicherheit haben.“

Dagegen hat sich Biontech immer gewehrt, unter anderem fehle dafür in den Ländern die nötige Infrastruktur. Diese Lücke schließe die Impfstofffabrik im Baukastenprinzip. Ende des Jahres soll die erste in Betrieb gehen.