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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Biontainer: Profit und Patente

Sendedatum: 16.02.2022 • Format, Länge: Rep 2:45 • Sender: ARD

Das Mainzer Unternehmen Biontech hat als erstes der Welt einen Covid-Impfstoff auf den Markt gebracht. Es sorgte durch seine Steuern für mehr Geld in der Staatskasse. Ein neues Produkt könnte nun auch Entwicklungsländer Einnahmen bringen. Heute präsentierte Biontech im hessischen Marburg den Biontainer.

Afrikanische Staats- und Regierungschefs aus dem Senegal, Ruanda und Ghana. - Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation. - Die deutsche Entwicklungsministerin. - Sie alle reisen an den Rand des Westhessischen Berglands für: große, weiße Kontainer.

Doch die haben es tatsächlich in sich: Bioreaktor, Reinraum, Maschinen – die Ausstattung einer kompletten mRNA-Impfstoff-Produktion hat das Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech hier reingepackt. Und Biontainer getauft.

O-TON Sierk Poetting, COO Biontech/Vorstand operatives Geschäft Biontech: „Das Besondere ist, dass mit der Messenger-RNA, mit dieser neuen Technologie, kann man Medizin bauen in kleinen Einheiten. Das war früher nicht möglich, also Antikörper brauchen immer große Fermenter, und da brauchen wir wirklich große Werkshallen. Und es ist jetzt das erste Mal, dass es eine Technologie geschafft hat, die so klein ist, dass man sie sozusagen modular und mobil bauen kann."

Das erste Containerkonstrukt made in Marburg soll zunächst in den Senegal, nach Ruanda oder Südafrika gebracht und von Biontech betrieben werden. Produktionsziel: jeweils 50 Millionen Impfdosen im Jahr. Die sollen dann, wie Biontech sagt, zu einem gemeinnützigen Preis innerhalb Afrikas verkauft werden. Alles mit deutscher Entwicklungshilfe.

O-TON Svenja Schulze, SPD, Bundesentwicklungsministerin: „Wir unterstützen, dass Impfstoffe in Afrika produziert werden können. Das Ziel: Die AU übernimmt die Stätten und dann eben auch selbst von deren Einnahmen profitieren."

Profitieren von mehr Impfstoff in Afrika würden auch die Menschen hierzulande. Denn laut Weltgesundheitsorganisation lässt sich die Pandemie weltweit nur beenden, wenn auch in ärmeren Ländern mehr Menschen geimpft sind.
Allerdings: Aktuell produzieren die afrikanischen Länder kaum einen der dort genutzten Impfstoffe selbst. Eine Folge: Nur 12 Prozent der Menschen in Afrika sind vollständig gegen Corona geimpft. Biontainer für Afrika könnten helfen.

O-TON John Nkengasong, Direktor Afrikanische Zentren für die Krankheitenkontrolle: „Wir in der Afrikanischen Union sind fest davon überzeugt, dass sich die Weltgesundheit aus der Stärkung von Afrikas eigenen Fähigkeiten ergeben wird."

Mobile Produktionsstätten seien zwar wichtig, aber zu wenig Hilfe für Entwicklungsländer, sagen Nichtregierungsorganisationen.

O-TON Elisabeth Massute, „Ärzte ohne Grenzen“: „Wir brauchen einen Zweiklang. Wir brauchen den Technologietransfer von den bestehenden Herstellern - also Biontech aber auch Moderna. Und wir brauchen eine Patentaussetzung, damit die Hersteller im globalen Süden Rechtssicherheit haben.“

Dagegen hat sich Biontech immer gewehrt, unter anderem fehle dafür in den Ländern die nötige Infrastruktur. Diese Lücke schließe die Impfstofffabrik im Baukastenprinzip. Ende des Jahres soll die erste in Betrieb gehen.



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