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Sendedatum: 23.11.2012 • Format, Länge: Rep 2:42 • Sender: ARD

In vielen Städten verschärfen sich im kommenden Jahr die Umweltzonen. Oft lohnt sich das Nachrüsten nicht mehr, dann muss der Alte weg. Aber wie lässt sich aus dem alten Eisen noch am meisten Geld rausholen? Wir haben unseren Kollegen mit seinem besten Stück losgeschickt.

Steht er nicht gut da? Mein erster Wagen. Zehn Jahre alt, mehr als eine Viertelmillion Kilometer und nur eine Panne. Doch nun muss ich ihn verkaufen, immer mehr Umweltzonen lassen uns nicht rein. Scheiden tut weh. Wieviel bekomme ich Schmerzensgeld? Was ist er wert? Ich habe einen Termin bei einem KFZ-Sachverständigen. 60 bis 100 Euro kostet die Bewertung. Und dabei ist der Mann gnadenlos!

ATMO "Da haben wir Lackbeschädigungen an der Tür, da ist ein Rempler. Tja."

Naja, Falten eines Autolebens eben. Und, gut, es sind ein paar Sachen zu machen. Aber 800 Euro an Reparaturen zu investieren, wenn morgen was Neues kaputtgeht? Bei meinem Glück? Das mache ich das lieber nicht.

O-TON Marc Trömner, Kfz-Sachverständiger: "Wir haben jetzt einfach mal einen Schwacke-Wert ermittelt. Das ist einer, der sich über Abwertungskurven errechnet. Da haben wir Ihre Laufleistung eingegeben, die natürlich für dieses Herstellungsjahr etwa 100.000 Kilometer zu viel hat. Dementsprechend haben wir hier Mehrkilometer von 84.000, die Ihnen rund 1000 Euro Abwertung am Preis bringen."

Oh je, damit bringt meiner noch weniger. Dann fahre ich mal zu Autohäusern. Inzahlungnahme – wenn die Händler darauf hoffen, dass ich eines ihrer Autos kaufe, kriege ich vielleicht mehr. Aber die Autohäuser bieten gerade mal 1000 Euro. Nur er hier will mir 1600 geben.

O-TON Eugen Bischof, Markenhändler: "Wir müssen das Fahrzeug ankaufen, wir müssen das Fahrzeug vorbereiten, inserieren und eventuell auch an die Kunden weiterberechnen. Da sind auch die Standkosten, die Garantiekosten, eventuell auch die Verkäuferprovision, die einberechnet werden müssen, wo Sie halt sparen, wenn Sie selbst verkaufen."

Selbst verkaufen: Also dann fahre ich zu Gebrauchtwagenhändlern. Zehn klappere ich ab. Interessant: Alle bieten unabhängig voneinander 1500 Euro. Immerhin 500 mehr als bei den meisten, großen Autohäusern gibts hier im kleinen Container!

O-TON Mustapha Auassar, Gebrauchtwagenhändler: "Wir haben weniger Personalkosten, weniger Aufwand, kleineren Bestand, nicht so wie die großen Autohäuser - vielleicht ist das der ausschlaggebende Punkt."

Als letztes inseriere ich im Internet. Nach nervenaufreibenden Besichtigungsterminen kommt eine SMS: 2000 Euro. Der Aufwand hat sich also gelohnt: Während Markenhändler mir zwischen 1.000 und 1.600 Euro boten, Gebrauchtwagenhändler gerade so mitzogen, konnte ich bei einem Käufer aus Kroatien 2000 Euro reinholen. Und Export nach Kroatien? Da werde ich ein bisschen neidisch.