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Sendedatum: 18.02.2013 • Format, Länge: Rep 1:20 • Sender: ARD

Nach heftiger Kritik will die katholische Kirche jetzt gute Zeichen setzen. Zum Auftakt der Frühjahrstagung der Deutschen Bischofskonferenz in Trier machte der Vorsitzende Zollitsch Andeutungen eines Kurswechsels. Betreffen könnte das die Streitthemen "Pille danach" und Aufabreiten des sexuellen Missbrauchs in katholischen Einrichtungen.

Eine ungewöhnliche Frühjahrsversammlung wartet auf die 66 Bischöfe: Der Papst hat seinen Rücktritt angekündigt und die katholische Kirche steht im Zentrum gleich mehrerer, kritischer Debatten. Etwa zur "Pille danach". Zwar erlaubte Kölns Kardinal Meisner zuletzt ihren Einsatz unter Bedingungen. Es fehlt aber noch der einheitliche Beschluss der katholischen Kirche, wann ihre Einrichtungen die Pille einsetzen dürfen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz will der Versammlung aber nicht vorgreifen.

O-TON Robert Zollitsch, Vorsitzender Deutsche Bischofskonferenz: "Wir werden selbstverständlich dieser Tage darüber sprechen, sowohl im Blick auf die medizinische Frage, die keine Frage ist, die wir selber klären können, das müssen die Fachleute klären. Aber auch die ganzen damit zusammenhängenden, moraltheologischen Fragen bedenken."

Öffentlichen Druck verspüren die Bischöfe auch beim Thema Aufarbeitung der Missbrauchsskandale. Betroffene vergleichen mit einem Motivwagen vom Düsseldorfer Rosenmontagsumzug die Aufarbeitung durch die Kirche mit dem Mantel des Schweigens; leere Aktenordner stellen eine Vertuschung der Missbrauchsskandale dar. Die Kritiker stellen vor allem zwei Forderungen an die Bischöfe.

O-TON Hermann Schell, Aktionsbündnis Aufklärung: "Wenn sie nach außen hin dokumentieren, dass a) der unbedingte Aufklärungswillen da ist, und b) eine staatliche Stelle mit den Infromationen versorgt wird, damit diese Aufklärung von staatlicher Seite erfolgt und nicht innerhalb der Kirche geregelt wird."

Bis Donnerstag dauert die Vollversammlung, bei der auch vier Bischöfe dabei sind, die den neuen Papst wählen werden. Wer ihr Favorit ist, bleibt aber wohl eine Geheimnis.