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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Mehrgenerationenhausmerkel

Sendedatum: 25.03.2013 • Format, Länge: rep 2:32 • Sender: ARD

Was sucht eine Bundeskanzlerin in einem Wohnzimmer? Es sind Antworten auf die Frage, wie die Politik dem demografischen Wandel begegnen kann. Das barrierefreie Bad weckt zunächst ihr Interesse. Aber richtig fündig wird sie erst auf der Couch.

Architekt und Bewohner eines Mehrgenerationenhauses schildern ihre Erfahrungen. Es sei schwer, Kredite für eine Wohnung hier zu bekommen. Banken misstrauten dem Genossenschaftsmodell. Für solche Infos sei sie hier, sagt die Kanzlerin und gibt sich authentisch.

O-TON Angela Merkel, CDU, Bundeskanzlerin: "Also wenn man so die offiziellen Verlautbarungen hört, dann denkt man immer, alles besteht nur aus Gesetzen, Verlautbarungen. Aber wenn man Vor-Ort geht sieht man den Elan, der überall ist - und deshalb bin ich auch so gern Bundestagsabgeordnete in meinem eigenen Wahlkreis - da sieht man, wie unsere Gesetze ankommen."

Außer solchen Erkenntnissen bietet Angela-Merkels Demografie-Reise noch "angenehme Nebeneffekte".
Da sind etwa diese Bilder: Politikerin mit Kindern. Oder Politikerin mit Wählern. Zuerst gibt es diese Motive in einem Mehrgenerationenhaus in Mittelfranken, in Langenfeld. Obwohl es näher an Berlin auch solche Häuser gibt, reist Merkel nach Bayern. Hier stehen dieses Jahr die Landtags- und die Bundestagswahl an.

Und in Rheinland-Pfalz, dem zweiten Stopp, kann die Kanzlerin ihrer Stellvertreterin, Julia Klöckner, zu Bildern verhelfen. Klöckner hat hier in Bad Kreuznach ihren Wahlkreis. Sie hat für heute extra ihren Mallorca-Urlaub unterbrochen. Beide Politikerinnen verfolgen ein Ziel nicht ohne Kalkül.

O-TON Jürgen Falter, Parteienforscher: "Dass man auf diese Weise wieder positive Medienresonanz bekommt. Dass man wahrgenommen wird auf einen Gebiet, dass der CDU nicht so zugeschrieben wird, nämlich der Sozialpolitik."

Das Mehrgenerationenhaus in Bad Kreuznach erhielt vom Land Rheinland-Pfalz vier Mal so viel Geld wie vom Bund. Die CDU-Vorsitzende schaut sich also die Früchte einer SPD-Landespolitik an.

O-TON Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: "Es ist eine Anerkennung für uns als Land, denn wir sind auch Vorreiter, was das Thema betrifft. Ich habe mir das schon lange auf die Fahne geschrieben und deutlich gemacht, das ist ein absoutes Zukunfstthema."

Die Kanzlerin rückte dieses Zukunftsthema heute mehr ins Licht der Öffentlichkeit. Und als angenehmen Nebeneffekt ihre Partei einen kleinen Schritt weiter in Richtung soziale CDU.



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