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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Globalisierung auf Schweizer Skipisten

Sendedatum: 12.12.2013 • Format, Länge: Rep 2:15 • Sender: ARD

In Deutschland werden australische Vogelstrauße gezüchtet, Südafrikaner bauen Lemberger Wein an, italienischsprechende Call-Centermitarbeiter sind Inder. Die klassischen Stereotypen einer Nationalität sind ausgetauscht. Der nächste Schritt wird derzeit in der Schweiz gemacht: Chinesen werden eidgenössische Skilehrer. Globalisierung fährt scheinbar wie mit dem Sessellift bis auf die höchsten Gipfel Schweizer Skipisten.

Wer da die Piste hinunter gedüst kommt, gehört zum neuesten Coup der Schweizer Tourismusbranche: Song Shuyao, 26, Sportstudentin aus dem Nordosten Chinas, Landesmeisterin in Skiakrobatik. Wenn sie sich hier im Engadin gut anstellt, gehört sie bald zum Kreis der Schweizer Skilehrer, den „Concierge im Schnee“, wie sie sich selbst nennen.

O-TON Song Shuyao, Skilehrerschülerin: „Hier zu sein ist einfach etwas ganz besonderes. Es gibt natürlichen Schnee, nicht wie in chinesischen Skigebieten. Da liegt meistens Kunstschnee.“

Song Shuyao ist eine von acht Chinesen, die diesen Winter die Ausbildung zum Skilehrer absolvieren, auf Einladung des Schweizer Tourismusverbands. Wintersport in China stecke zwar noch in den Kinderskischuhen. Die wachsende Ober- und Mittelschicht böte aber Potential von schätzungsweise fünf bis zehn Millionen neuen Skifahrern, hoffen die Schweizer.

O-TON Daniela Bär, Sprecherin „Schweiz Tourismus“: „Wir möchten mittelfristig eine Produktlücke schließen, uns einem Gästebedürfnis nach chinesisch sprechenden Skilehrern nachkommen. Aus diesem Grund haben wir das Projekt ins Leben gerufen und zusätzlich möchten wir natürlich auch den Bekanntheitsgrad der Winterdestination Schweiz in Asien steigern und letztlich die Übernachtungszahlen erhöhen.“

Denn der Wintersporttourismus ist ein Eckpfeiler der Schweizer Wirtschaft, der unter dem schwachen Euro leidet. Die Folge: Bis zu einem Viertel weniger Deutsche kamen in die Schweiz. Diesen Verlust könnten Ski- und Snowboardfans aus Asien abfedern, wenn sie in Scharen nach Davos oder Sankt Moritz kämen. Aus dem kommunistischen China ginge es dann ausgerechnet dahin, wo der Kapitalismus gern überwintert.

Doch für Song Shuyao spielt das politische System, in dem sie lernt, erst mal keine Rolle.

O-TON Song Shuyao, Skilehrerschülerin: „Ich bin vor allem hier, weil mich das beruflich weiterbringt. Ich will Skilehrerin werden und damit die Kultur des Skifahrens, aber auch die Schweizer Kultur an sich weitergeben.“

Die acht chinesischen Skilehrerschüler werden jetzt erst mal klein anfangen – mit der Ausbildung zu Kinderskilehrern. Ob dieser spezielle Import auch die spezielle Kundschaft bringen wird? Ein Marketing-Coup ist es allemal.



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