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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Studie: Botox vermindert Hirnreaktion

Sendedatum: 02.01.2014 • Format, Länge: Rep 2:43 • Sender: ARD

Botox reduziert nicht nur Falten. Es verändert auch Hirnströme. Das ergab die Messung elektrischer Signale vor und nach einer Botox-Behandlung an der ETH Zürich. So reagiert das Gehirn auf Impulse aus der Hand weniger stark als zuvor. Die Sinneswahrnehmung ist also beeinträchtigt, so die Wissenschaftler. Schweizer Schönheitsärzte bezweifeln die Ergebnisse. Sie verdienen allerdings auch ausgezeichnet mit Botox.

Falten zeichnen vielleicht die Lebensgeschichte eines Menschen nach. Nur: Zorn – das hat so gar nichts mit ihrem Leben zu tun, findet diese 37 Jahre alte Mutter von zwei Kindern. Die Zornesfalte soll weg, dieser Abgrund zwischen den Augenbrauen.

ATMO „Was stört Sie?“ – „Die Falte hier. Das stört mich massiv, ja.“

Botulinum-Toxin-A, besser bekannt als Botox, heißt das Mittel der Wahl. Der Ort: Eine Schönheitspraxis in Zürich, wo man sich kurz mal in der Mittagspause aufhübschen lassen kann. Nach dem Beratungsgespräch gestern wird heute die Spritze gesetzt. Fünf mal, um jeden Muskel lahmzulegen, der hier auf der Stirn die Falte wirft.

O-TON – ohne Insert: „Ich bin darauf angesprochen worden, warum ich so böse gucken würde. Das hat mir meine dreizehnjährige Tochter gesagt. Das hat mich gestört. Immer wieder, wenn ich Fotos sehe, sehe ich mich mit dieser Falte. Das stört mich.“

O-TON Dr. Keywan Taghetchian, Schönheitsmediziner: „Das ist ein sehr häufiger Beweggrund, dass die Leute sagen, ich schaue immer so grimmig oder dass ich da so böse gucke. Oder: Ich kriege ein Feedback von meinen Schülern, dass ich böse gucke, derweil bin ich gar nicht böse.“

Doch der Traum, Altersspuren im Gesicht einfach weg zu spritzen, erfährt nun einen Dämpfer. Ein Team von Wissenschaftlern der ETH Zürich hat die Hirnströme von 40 Probanden vor und nach einer Botoxbehandlung gemessen. Diese Daten ergaben: Botox lässt nicht nur die Muskeln im Gesicht erlahmen, sondern auch einzelne Hirnregionen.
Vor dem Test hatten gespritzte und ungespritzte Probanden die gleiche Hirnreaktion, nach der Behandlung hat der mit Botox rechts deutlich weniger. Die Folge: Die Hände verlieren Gefühl.

O-TON Dr. Arko Ghosh, Neuroinformatiker ETH Zürich: „Wir glauben nicht, dass die kleine Dosis Botulinum-Toxin schaden kann. Aber interessant ist, wie es das Gehirn beeinträchtigt, nur weil es einen Muskel ausschaltet.“

Die Schweiz hat im internationalen Vergleich den größten Botox-Pro-Kopf-Verbrauch. Hunderte Praxen haben sich darauf spezialisiert, so wie diese in Zürich, die mittlerweile auch nach Deutschland expandieren konnte. Ihre Ärzte messen der Botox-Studie der ETH Zürich nicht so viel Gewicht bei.

O-TON Dr. Keywan Taghetchian, Schönheitsmediziner: „Wir haben in all‘ den Jahren nicht festgestellt, dass irgendeine Gefühlsstörung in der Hand vorkommen würde und auch in den über zweieinhalbtausend Studien weltweit gibt es keinen Fall, wo darüber berichtet wird.“

Wie stark und wie lang der Falten-Radierer Botolinum-Toxin das Gehirn beeinträchtigt, sollen nun weitere Studien erforschen. Solange gilt: Risiko abwägen – vielleicht nicht gerade gemäß dem Motto: Wer schön sein will, muss eben leiden.

„Die Studie zum Nachlesen (englisch):
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/acn3.21/pdf



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