MAZ1

MAZ2

MAZ3

MAZ4

MAZ5

MAZ6

SNG1

JASO.tv auf tagesschau.de | JASOtube | UniKaTH-TV

n-1

KONTROLL1
JASOtv Video der Woche
STUDIO A

KONTROLL2
JASOtv Magazin
STUDIO B

EURON

EUROE

EUROS

EUROW

ATM

STERNPUNKT FFM
Seien Sie Ihr eigener Regisseur und klicken Sie auf die Bilder der Monitorwand, um Videos zu starten.
JASO.tv
...zum jasoweb.de


Textarchiv

Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Doc Roboter

Sendedatum: 25.03.2014 • Format, Länge: Rep 2:06 • Sender: ARD

Von einem Roboter operiert zu werden, ist wohl für die meisten Patienten eine Horrorvorstellung. Dabei ist das längst Realität. Denn Ärzte von der Unimedizin in Mainz sind begeistert von der neuen Technik: Der Roboter zittert nicht, man kann ihn besser bewegen als seinen eigenen Arm und er arbeitet genauer als ein Mensch. Der sitzt während der Operation nur noch an einem Joystick und entfernt so Tumoren oder komplette Organe. Sieht so die Zukunft der Ärzte-Zunft aus?

Vollgas mit viel Gefühl und zielsicherem Fingerspiel: Professor Thüroff zockt nicht Computer. Er kämpft gegen Prostata-Krebs. Sein Patient liegt ein paar Meter weiter. Er könnte theoretisch auch auf einem anderen Kontinent liegen. Jeder Schnitt sitzt exakt – kein Zittern gefährdet den Patienten.

O-TON - kein Insert -: Univ.-Prof. Dr. med. Joachim W. Thüroff, Universitätsmedizin Mainz: "Je nach dem, wie ich das außen an meine Manipulatoren bewege, so bewegen sich auch meine Instrumente im inneren so. Ich bin dadurch auf kleinen Räumen sehr beweglich."

In diesem Fall ist der Raum gerademal zwei auf zwei Zentimeter! Da Vinci heißt der OP-Roboter. Keine Zukunftsmusik, sondern in 50 deutschen Operationssälen schon mehrere Jahre Gegenwart. Er verschnellert laut Ärzten die Genesung der Patienten und verringert menschliche Fehler, kostet aber auch gut eine Millionen Euro. Teuer auch der Unterhalt: Die Greifarme blockieren nach der zehnten Operation, weil sie dann nicht mehr zuverlässig genug arbeiten. So entstehen Extra-Kosten von 3000 Euro gegenüber einer herkömmlichen OP. Ein Problem für die Robo-Docs.

O-TON Univ.-Prof. Dr. med. Joachim W. Thüroff, Universitätsmedizin Mainz: "Wenn sich nicht neue Vergütungsformen oder DRGs - also das sind unsere Pauschalen, um die Dinge abzurechnen - etablieren lassen, die dann die Extrakosten abbilden, dann ist der Nutzen aus ökonomischen Gründen ganz sicherlich begrenzt."

Vor 14 Jahren wurde der erste Da-Vinci-Roboter in Deutschland eingesetzt. Nur das Gesundheitssystem habe davon scheinbar noch immer nichts mitbekommen, bemängeln Deutsche Chirurgen auf ihrem Kongress in Berlin.

O-TON Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer, Generalsekretär Deutsche Gesellschaft für Chirurgie: "Wenn wir Neuentwicklungen einsetzen, müssen diese auch in der Abrechnung berücksichtigt werden. Diese Meinung ist eigentlich generell in der Ärzteschaft, dass das Abrechnungssystem reformbedürftig ist und in den nächsten Jahren korrigiert werden muss."

Da Vinci schwenkt seine Arme bisher vor allem in der Urologie. Die Chirurgen wollen ihn aber auch in anderen Disziplinen wie der Frauenheilkunde oder Bauch-Chirurgie etablieren. So könnten in den Kliniken seine Kosten besser verteilt und mehr Patienten von Da Vinci operiert werden.



zurück zur Suche | zurück zur Startseite

Alle 923 Texte anzeigen

Impressum