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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Streit um Gelben Sack

Sendedatum: 10.04.2014 • Format, Länge: Rep 2:15 • Sender: ARD

Mehr als 20 Jahre nach Einführung des Grünen Punkts wächst die Kritik am dualen System zur Mülltrennung. Unter den Entsorgern gibt es handfesten Streit. Und ein neues Gutachten im Auftrag der Verband kommunalen Unternehmen bezeichnet das System als gescheitert und fordert eine Abschaffung der jetzigen Verpackungsverordnung.

Er sieht gar nicht so wertvoll aus: Aber mit dem Gelben Sack und dem Grünen Punkt werden anderthalb Milliarden Euro im Jahr umgesetzt. Das weckt Begehrlichkeiten, etwa in Kommunen wie Mainz. Im städtischen Entsorgungszentrum werden zwar alle gelben Säcke der Stadt zwischengeparkt. Aber der Eigentümer der Gelben Säcke ist eines von zehn Unternehmen, das im Auftrag der Industrie deren Verpackungsmüll recyclelt oder verbrennt.

O-TON Katrin Eder, B'90/Grüne, Entsorgungsbetriebe Stadt Mainz: „Am Ende ist es einfach ein Zwischenhändler, der unheimlich viel Geld kostet und es ist auch für uns als Betrieb äußerst ineffektiv. Das heißt, wir müssen mit zehn unterschiedlichen Dualen Systemen entsprechend ihrer Anteile abrechnen. Das bedeutet einen riesen Verwaltungsaufwand und das könnten wir genauso wie beim Glas und beim Papier eben auch selber machen.“

Würde die Stadt selbst diese Wertstoffe weiterverkaufen, könnten so auch die Abfallgebühren stabil gehalten werden, lockt Katrin Eder. Und ihr Verband, der Verband kommunaler Unternehmen, steht ihr mit zahlreichen Studien zur Seite: Grüner Punkt und Gelber Sack hießen immer noch zu viel Verpackungsmüll und zu wenig Recycling.

Einer der so gescholtenen schießt naturgemäß zurück. Jan Patrick Schulz ist Vorstandschef eines der Unternehmen, die Verpackungsmüll zurückholen.

O-TON Jan Patrick Schulz Vorstandsvorsitzender Landbell Rückhol-Systeme: „Die Kommunen selber haben ja kaum Aufbereitungs- oder Verwertungsanlagen. Sehr viele Kommunen haben aber Müllverbrennungsanlagen. Die sind nicht ausgelastet. Die Kommunen würden ja nur mehr verbrennen.“

Die Lobbyfronten scheinen verhärtet. Wer hat Recht? Da hilft vielleicht ein Blick in die Vergangenheit: Der damalige Umweltminister Töpfer schuf Anfang der 90er Jahre den Grünen Punkt und setzte damit den Handel unter Druck.

ATMO "Alle Verpackungen sind vom Lieferanten zurückzunehmen."

O-TON Alice Thiel-Sonnen, ARD-Umweltjournalistin: „Die ursprüngliche Idee war ja eigentlich, dass man denjenigen, der den Verpackungsmüll produziert, zur Rechenschaft zieht und sagt: ,Dann musst Du den auch entsorgen und dafür bezahlen'. Wenn das jetzt alles in kommunale Hände käme, dann wäre die Idee ,Produktverantwortung' natürlich auch dahin."

Der Streit um den gelben Sack steht für noch mehr: Im Herbst will die Bundesregierung die deutschlandweite Einführung der Wertstofftonne in Angriff nehmen. Kommune und Privatwirtschaft werden auch um sie knallhart kämpfen wie jetzt um den gelben Sack.



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