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Sendedatum: 22.10.2014 • Format, Länge: Rep 2:50 • Sender: ARD

Sam kann mehr als andere Hunde. Er hilft. Er stärkt. Er unterstützt Kinder. Als Therapiehund in Meisenheim am Glan. Sam gibt denen Kraft, die oft am Rand stehen, vespottet und belächelt werden - nur weil sie stottern. Sam: ist ein wichtiger Faktor im Sprachheilzentrum. Für die Kinder ist das ein sehr wichtiger Ort - nicht nur heute: am Welttag des Stotterns.

Dem Therapie-Hund Sam sind Probleme mit Sprechen wurst. Aber die Kinder um ihn herum im Sprachheilzentrum im Meisenheim haben mit dem Sprechen ein gewaltiges Problem. Dafür schämen sie sich. Doch Sam macht das schnell vergessen. Der Hund animiert zum Sprechen.

Tim aus Rüsselheim und Vuralcan aus Kaiserslautern haben mit Stottern zu kämpfen. Ihnen soll ein Brettspiel helfen.

ATMO "Ich habe eine Eins gewürfelt."

Atemtechnik und langsam reden soll die - wie sie es empfinden - Bremse in der Brust lösen.

O-TON Tim aus Rüsselsheim: "In der Schule habe ich mich nie getraut, mich zu melden."

O-TON Vuralcan aus Kaiserslautern: "Ich muss immer versuchen, langsamer zu reden. Dann geht es weg."

Vuralcan und Tim: Ihnen wurde wegen des Stotterns oft nur wenig zugetraut. Aber Stottern steht Erfolg nicht im Weg. Das zeigt schon die Bibel: Moses soll gestottert haben. Marylin Monroe kaschierte durch Hauchen ihr Stottern. Actionheld Bruce Willis gilt als Stotterer. Genauso Der Graf, der Sänger der Band Unheilig. Der Wissenschaftler Isaac Newton. Der britische Staatsmann Winston Churchill. Lauter kluge Köpfe - genau wie Billel aus Koblenz. Erst als der Gymnasiast 16 war, schickte ihn ein Schuldirektor zur Therapie hier her nach Meisenheim, damit Stottern dem Abitur nicht im Wege steht.

O-TON Billel: "Wenn Menschen Stottern, heißt das ja nicht, dass sie dumm sind oder geistig behindert sind."

O-TON Belinda Fuchs, Direktorin Sprachheilzentrum Meisenheim: „Stottern gleich kognitiv beeinträchtigt ist einfach ein Irrglaube, der sich warum auch immer noch hält, aber nicht der Tatsache entspricht.“

53 Kinder aus ganz Deutschland werden im Meisenheimer Sprachheilzentrum betreut, oft ein Jahr lang. Immer öfter haben die Kinder nicht mit Stottern zu kämpfen, sondern mit Schweigen. Selektiver Mutismus heißt das und zeigt sich bei einer Therapieübung: Interview mit fremden Menschen. Der Therapieraum: ein bunter Laden, eine liebevolle Ladenbesitzerin, ganz einfache Fragen – und doch: Es fällt sooo schwer zu sprechen.

ATMO "Darf ich auch Deinen Namen wissen? Nur Deinen Namen? Das würde mich sehr freuen?" - "..."

Aber der 13 Jahre alte Junge bleibt wie eingefroren. Ob Schweigen oder Stottern: Die Gründe sind vielfältig und kaum erforscht. Nur was hilft, da ist man schon weiter: Therapien. Wie die mit Sam, dem Bär dedd Collie. Kurze, knackige Kommandos und schon klappt es besser mit der Kommunikation.

ATMO "Wau! Wau! Wau!"