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Sendedatum: 17.02.2015 • Format, Länge: Beitragsteil, 1:25 von 3:10 • Sender: ARD

Mit lautem Helau und Musik ist um 11.11 Uhr der Mainzer Rosenmontagszug gestartet. Die Wagen nahmen Skandale auf die Schippe - auch Politiker aus dem Land bekamen ihr Fett weg. Auch in Köln und Düsseldorf säumten bis zu anderthalb Millionen Menschen die Straßen. In Düsseldorf beschäftigten sich mehrere Motivwagen mit satirischer Kritik am Islamismus. In Köln war das weniger der Fall.

[...] Auch in Mainz übt sich die Zugleitung in Zurückhaltung. Satire dürfe alles, also sich auch mal raushalten. Kritik am Islamismus: Das Grundgesetz mit Verweis auf Meinungs- und Glaubensfreiheit muss reichen.

Der Polizei kommt das nicht ungelegen. Die Anschläge von Kopenhagen, die Absage des Umzugs in Braunschweig - das allein schon vergrößerte die Anspannung in der Mainzer Einsatzzentrale.

O-TON Achim Zahn, Leiter der Polizeidirektion Mainz: "Was wäre, wenn es zum Anschlag kommt, was wäre, wenn der Zug abgesagt wird. Das sind Probleme, die einen nicht locker lassen und einen sehr beschäftigen."

Wie gut da jene Motivwagen, die keine Terroristen provozieren, sondern Politiker aufs Korn nehmen. Obama etwa. Der amerikanische Präsident als lahme Ente, von den Repubikanern bald aufgefressen. Machtvoller da schon sein russischer Amtskollege: Putin als Problembär, Herr über den Gashahn. Die Verteidigungsministerin könnte ihm, wenn es denn sein muss, nur mit Papierfliegern Paroli bieten. Kein Wagen zu Charlie Hebdo, keine scharfen Spitzen gegen Islamismus: Manche Besucher finden das gut, manche ärgert das.

VOXPOP "Finde ich in Ordnung, weil die Lage gerade so angespannt ist und man muss jetzt hier keine Gefahr eingehen." - "Irgendwo gibt es Grenzen und man muss die Leute jetzt nicht noch aufrütteln". - "Schwach, denn es ist ja die Tradition von Fassenacht, politische Themen. Und da gehört das dazu, weil es ist brandaktuell." [...]