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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Bürgerdialog Stromnetz: Lieber Bürgerstrom als Trassen

Sendedatum: 18.05.2015 • Format, Länge: Rep 2:30 • Sender: ARD

Die Aktion der Bundesregierung namens "Bürgerdialog Stromnetz" beginnt heute und will über den Stromtrassenausbau und Beteiligungsmöglichkeiten informieren. Das Engagement und Geld ließe sich viel besser in Bürgerstrom investieren. Energiegenossenschaften würden einige Stromtrassen überflüssig machen, sagen die Leute in den Genossenschaften. Haben sie Recht?

Verena Ruppert hat Energie. Und sie macht Energie. Sie ist Gründungsmitglied der Mainzer Urstrom eG, einer Bürgerenergie-Genossenschaft, die vor allem Photovoltaik-Anlagen unterhält(!) - solche wie diese hier auf den Dächern des Entsorgungsbetriebs der Stadt Mainz. Ein Paradebeispiel dezentraler Energiegewinnung: Oben wird der Strom erzeugt und unten im Haus verbraucht. Und im Keller des Ganzen wird der Strom gezählt.

Verena Ruppert ist sich sicher: Viele neue Stromtrassen wären gar nicht nötig, wenn die Politik Projekte wie dieses stärker fördern würde.

O-TON Verena Ruppert, UrStrom eG: "Das ist ein grundsätzlich anderer Ansatz, den Strom dezentral zu erzeugen und dezentral zu verbrauchen und deswegen hielten wir es für sehr vorteilhaft, wenn dieser dezentrale Ansatz gefördert würde, weil man dann die großen Netze weitgehend einsparen könnte."

Die Bundesregierung aber sagt: Das Stromnetz muss um- und ausgebaut werden. Dafür will der Bürgerdialog Stromnetz von heute an Bürger etwa mit Bürgerbüros in die Planungen einbinden.

All diese Energie könnte auch anders verwendet werden, finden Verena Ruppert und ihre Mitstreiter. Wo die Politik es den einen leichter machen will mit erneuerbarer Energie, macht sie es ihnen hier schwerer: Gesetzesänderungen, vor allem beim EEG; neue Verordnungen; aufwendige Ausschreibungsverfahren, um Bürgerstrom überhaupt anbieten zu dürfen. Rupperts Verdacht: Die Lobby der Großindustrie habe ganze Arbeit geleistet.

O-TON Verena Ruppert, UrStrom eG beachten: "Es gibt Menschen, die absolut überzeugt davon sind, dass diese neuen Stromtrassen deshalb gebaut werden, damit Braunkohlestrom transportiert werden kann. Wenn man mal guckt, wo die Trassen anfangen, spricht da auch einiges dafür."

Derweil hatte die Idee der Energie aus Bürgergenossenschaften einst so gut begonnen: Vor knapp 20 Jahren gelang es den Schönauer Stromrebellen, einer Bürgerbewegung im Schwarzwald, das Stromnetz ihres Städtchens zu übernehmen, Strom selbst zu erzeugen und zu verkaufen. Der damalige Elan von vielen solcher Bürgergenossenschaften aber ist heute gebrochen - und das, obwohl der Ökostrom-Anteil gegenüber konventionellem steigen soll. Von 25 Prozent jetzt 2035 auf die Hälfte, 2050 sogar auf 80 Prozent. Doch genau darin liegt das Problem:

O-TON Werner Eckert, ARD-Umweltexperte: "Wenn das mal Richtung 80 Prozent gehen wird, und das soll es ja, dann wird man auf den windstarken Norden nicht verzichten können. Der Strom muss irgendwie runter und dazu braucht es Trassen."

Wegen großer Stromtrassen scheint die Politik den kleinen Bürgerstrom aus dem Blick zu verlieren. Schade, denn die Energie von Verena Ruppert sorgt nicht nur für guten, grünen Strom, sondern auch für gute Rendite unter den Mitgliedern der Bürgerstromgenossenschaft.



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