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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Asylanträge: Menschlichkeit in der Drehtür

Sendedatum: 04.09.2015 • Format, Länge: Rep 1:20 + 1:50 für SWR Fernsehen • Sender: ARD

Die Zahl der Flüchtlinge steigt stetig, aber mehr als zwei Drittel von ihnen haben keine Chance auf Asyl. Über die Rückführung dieser Menschen in ihre Heimat streiten Politiker. Sie meinen, abgelehnte Asylantragsteller müssten konsequent zurückgeführt werden. Das geschehe aber nicht.

Das ist die bessere Seite der Drehtür: eine Wohnung statt nur ein Zimmer, fließend Wasser, Strom. Und Schule. Familie Besič kommt aus Bosnien. Ihre Heimat: nach deutschem Recht ein sicheres Herkunftsland. Ihre Asyl-Geschichte: Ablehnung vergangenes Jahr, freiwillige Ausreise, dann im Juli zurück nach Deutschland, zweiter Asylantrag - das alles vor allem für ihre Kinder.

O-TON Amela Besič, Asylbewerberin: „Dass sie die Schule fertigmachen. Dass sie eine Ausbildung haben, weil ich das nicht gehabt habe, will ich, dass das meine Kinder haben.“

22 Tausend Folgeanträge wie ihren gab es diese Jahr bis Juli. Drehtüreffekt nennen das die Kritiker, angeschoben von Anreizen – beispielsweise Geld vom Sozialamt. Amela Besič bekommt 1.100 Euro im Monat für sich, den Partner und die drei Kinder.

Menschlich nennt es der Bürgermeister von Kirn, dass eine Familie sich in bessere Verhältnisse bringen will. Doch das bringt ihn auch in eine Art Drehtür-Dilemma:

O-TON Werner Müller, Bürgermeister Verbandsgemeinde Kirn-Land: „Wenn die auch diesmal nicht wieder anerkannt werden, dann haben die in der Tat in der Zwischenzeit Wohnraum belegt, den wir anders, anderen wirklich Hilfesuchenden hätten zur Verfügung stellen können.“

Auch deshalb werden Asylanträge aus Westbalkanländern vorrangig bearbeitet. Forderungen aber, Abschiebung zur Abschreckung zu nutzen, also mit Polizeiaufgebot und aufwändigem Transport - für die Ausländerbehörde kein Lösungsansatz.

O-TON Ralf Gillmann, Ausländerbehörde Kreis Bad Kreuznach: „Es ist ein erheblicher Aufwand und nur dann kommt eine Abschiebung in Betracht, wenn die Leute sich tatsächlich weigern, freiwillig auszureisen."

Und 2/3 der abgelehnten Asylantragsteller reisen freiwillig aus. Wie Familie Besič. Würde ihr Antrag abgelehnt, wollen sie ihren Kindern den Anblick ersparen, von der Polizei begleitet zu werden.



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