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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Flüchtlingskrise: Keine guten Aussichten

Sendedatum: 23.09.2015 • Format, Länge: Rep 1:20 • Sender: ARD

Die Vereinten Nationen haben Europa dringend zur Einigung in der Flüchtlingskrise aufgerufen. Die Situation für Flüchtlinge in Europa werde immer schlechter, sagte UN-Generalsekretär Ban. Dazu geführt habe das Schließen von immer mehr Grenzen.

Es wird kompliziert, wenn der Europadirektor des UN-Flüchtlingskommissariats die aktuellen Flüchtlingsrouten in Europa zeigen will. Vor allem Ungarns Grenzzaun habe regelrecht zu einer Panik unter syrischen Flüchtlingen geführt.

O-TON Vincent Cochetel, Vorsitzender Europäisches Büro UN-Flüchtlingskommissariat: „Wir sehen das in den Sozialen Medien, die wir auswerten in den Flüchtlingslagern rund um Syrien. Viele dort dachten: Europa macht die Schotten dicht, wenn wir da hin wollen, dann jetzt oder nie.“

Die Folge: Über das Mittelmeer nach Italien sind dieses Jahr bereits 130.000 Menschen gekommen; nahezu drei Mal so viele, nämlich 350.000 über die Türkei nach Griechenland.
Die Zahlen könnten weiter zunehmen: Weil die Weltgemeinschaft weniger Geld spendet, musste das UN-Welternährungsprogramm Essensrationen im Libanon oder Jordanien kürzen: Für jeden Flüchtling hier gibt es am Tag nur noch Essen für 55 Cent.

O-TON Bettina Lüscher, Sprecherin UN-Welternährungsprogramm: „Wir sehen halt, dass die Familien immer ärmer werden; dass sie nicht mehr genau wissen, wo die nächste Mahlzeit herkommt. Und das ist doch eigentlich im 21. Jahrhundert wirklich unfassbar.“

Von Ende Oktober an rechnet das UN-Flüchtlingskommissariat mit weniger Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa. Allein wegen der kalten Jahreszeit.



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