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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Bundesbankbunker Cochem: Der Hauch von kaltem Krieg

Sendedatum: 18.03.2016 • Format, Länge: Rep 1:23 • Sender: SWR

Bei dieser Atmosphäre denkt ein jeder: "Der Russe kommt!" Die Bundesbank hatte im rheinland-pfäzischen Cochem von 1964 bis 1988 in einem Bunker 15 Milliarden Mark in einer Ersatzwährung als Notreserve gelagert, nebenbei noch 170 Menschen vor einem Atomangriff geschützt. Heute, fast 30 Jahr nach seiner Schließung, öffnet der Bunker wieder, um Touristen die unheimliche Besichtigung des Areals zu ermöglichen. Allein dessen Eingang ist ein verblüffendes Erlebnis: Er liegt in einem unscheinbaren Einfamilienhäuschen – einem "Tarnhaus".

Was wie ein Schulungszentrum aussieht, war auch eins. Offiziell. Inoffiziell aber steckte viel mehr drin. In einer Schrankwand der Zugang zu einer 300-Meter-Bunkeranlage, scheinbar das Tor in eine andere Zeit. 30 Meter tief in der Erde ein Hauch von kaltem Krieg: Stahlbeton, Luftfilteranlagen. Falls oben alles radioaktiv verstrahlt gewesen wäre, gab es hier unten Dekontaminationsduschen. Von 1964 bis 88 stapelte die Bundesbank in diesem Riesentresor umgerechnet siebeneinhalb Milliarden Euro einer Ersatzwährung. Während oberirdisch eine Naturkatastrophe oder Krieg gewütet hätte, sollten sich die Deutschen auf eines verlassen können: Ihr Geld würde es weiterhin geben. Von hier aus wäre es innerhalb von zwei Wochen in ganz Deutschland verteilt worden.

O-TON Bernd Kaltenhäuser, Präsident Bundesbank-Hauptverwaltung Rheinland-Pfalz: „Für die Bundesbank ist es ja extrem wichtig, das Vertrauen der Bürger in die Währung zu erhalten und dazu gehörte damals auch, dass unter extremen Umständen zu gewährleisten. Und man hatte sich dazu entschieden, die Ersatzwährung tatsächlich schon zu produzieren, damit man auch sehr schnell im Fall der Fälle reagieren könnte.“

Heute die Eröffnung des Bundesbankbunkers als Museum mit regelmäßigen Führungen. Zwei Privatleute haben die Anlage übernommen. So hat der Bunker, der nie den Ernstfall erlebte, einen neuen Sinn: Erinnern an eine Zeit, in der Frieden nicht selbstverständlich war.



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