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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Schlaganfall: Vernetzte Krankenhäuser, bessere Versorgung

Sendedatum: 10.05.2016 • Format, Länge: Rep 3:21 • Sender: ARD

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Doch nicht jedes Krankenhaus verfügt über eine gut aufgestellte Neurologie. Außerhalb der Ballungszentren ist der Weg zum Spezialisten oft weit. Mit einem Telestroke-Netzwerk will man in Rheinland-Pfalz jetzt die Schlaganfallversorgung auf dem Land nachhaltig verbessern.

60 Jahre sind Emmy und Johann Pitsch verheiratet. Am vergangenen Freitag bekommen sie einen großen Schreck: Emmy Pitsch erleidet nachts einen Schlaganfall. Am Morgen kommen die beiden ins Krankenhaus. Es liegt in Bitburg in der Eifel, ist vergleichsweise klein, hat vergleichsweise wenig Erfahrung mit Schlaganfallpatienten. Deshalb schiebt Assistenzärztin Manuela Geor' gjeva nach den ersten Untersuchungen diesen Computerturm mit Kamera vor die 88 Jahre alte Patientin.

O-TON Manueka Georgieva, Assistenzärztin Marien-Krankenhaus Bitburg: "Da haben wir die Möglichkeit, hier den Patienten gegenüber von dem Gerät zu stellen. Dann kann der Patient den Neurologen sehen und der Neurologe kann auch den Patienten sehen, kann schnell die Untersuchung machen."

Er ist jener Neurologe:

ATMO "Ich schalte das Tele-Konzil ein und dann sprechen wir uns gleich."

Thorsten Kus ist Hundert Kilometer entfernt. In seinem Klinikum gibt es mehrere hundert Schlaganfallpatienten im Jahr. Deshalb hat er viel Erfahrung, kann abschätzen, wie schwer der Schlaganfall am anderen Ende der Internetleitung zu bewerten ist.

ATMO "Können Sie sie bitten, dass sie mal versucht, mal den rechten Arm bewegen?"

Außer dem Video der Patientin kann Kus auch ihre Laborwerte und CT-Bilder auswerten.

O-TON Thorsten Kus, Neurologe Westpfalzklinikum Kaiserslautern: „Mir fehlt natürlich: Den Patienten quasi physisch vor mir sehen ist natürlich neurologisch noch mal was anderes. Wenn man wirklich sehen kann, wie viel Sprachverständnis, wie viel Sprachrproduktion ist da. Das ist etwas, was die Telemedizin nicht leisten kann. Aber von den Informationen die ich brauche, um schließlich zu beraten, hat das gepasst.“

Der Schlaganfall: Ein Gefäß platzt oder ein Gerinsel verstopft die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn. Dann muss es schnell gehen. Zeit ist Hirn, sagen Ärzte. Jede Minute ohne Behandlung lasse das Gehirn drei Wochen altern. Zeitverlust: Ein Problem vor allem im ländlichen Raum, wo das nächste Krankenhaus vielleicht zu weit weg ist. Deshalb haben sich Krankenhäuser im Flächenland Rheinland-Pfalz zu einem Schlaganfallnetzwerk zusammengeschlossen. Die Idee dahinter: Sechs Zentren sind auf Schlaganfall spezialisiert. Doch diese Kliniken erreichen nicht alle Regionen des Bundeslandes. Da gibt es zwar regionale Krankenhäuser, aber ohne Spezialisten. Also zapfen die kleinen einfach bei Bedarf das Wissen in den großen Klinikzentren an. Alles im Sinne der Patienten.

O-TON Prof. Dr. Johannes Treib, Chefarzt Neurologie Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern: „Weil für die bedeutet das, dass sie darüber eine qualitätiv höherwertige Behandlung bekommen, weil sie einmal in ihrem Krankenhaus vor Ort sind, wo ihre Verwandten sind usw. kurze Wege halt haben. Und gleichzeitig sich die Expertise aus einem Zentrum bekommen können.“

Das schätzen auch Emmy und Johann Pitsch an der Schlaganfall-Internetbehandlung.

O-TON Johann Pitsch, Ehemann einer Schlaganfallpatientin: "Man hat gleich zwei Partien, wo man ansprechen kann. Man hört was sie sagt, was die Ärztin sagt kann an vergleichen. Die zweite Meinung, das finde"

Die Ärzte wollen bei Emmy Pitsch nun noch herausfinden, was genau in ihrem Körper den Schlaganfall verursachte und Ende der Woche kann sie das Krankenhaus dann vielleicht schon wieder verlassen.



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