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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Flughafen Hahn: So kam es zum Deal-Debakel

Sendedatum: 12.07.2016 • Format, Länge: Rep 1:33 • Sender: ARD

Nach dem vorerst gescheiterten Verkauf des Flughafens Hahn stellt die CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag einen Misstrauensantrag gegen die Regierungschefin Dreyer. Vorausgegangen war eine unglaublich anmutende Geschichte. Hochgesteckte Ziele und niedere Beweggründe ließen den Deal zur Luftnummer werden.

ATMO "Wenn das alles gut geht, dann setze ich mich mal neben Sie ins Cockpit."

Aus diesem Traum wird nichts. Fototermin zum Verkauf des Flughafens Hahn Anfang Juni. Ein Termin, auf den der rheinland-pfälzische Innenminister stolz sein durfte. Denn er hatte einen seit Bestehen schuldenbringenden Flughafen für mehr als zehn Millionen Euro scheinbar an den Mann gebracht. Und dieser Mann hatte auch Träume.

O-TON Yu Tao Chou, Kaufinteressent, 6. Juni: „Das Frachtgeschäft wird steigen am Flughafen Hahn. // Wir werden die Attraktivität für Pauschaltouristen aus Asien steigern. // Unser Ziel ist es, mittelfristig die Beschäftigungszahlen am Hahn-Airport zu erhöhen.”

Den Ankündigungen folgten aber Unstimmigkeiten. ARD-Journalisten suchten etwa in Schanghai den Sitz des Millioneninvestors und fanden unter der Adresse nur eine Reifenhandlung. KPMG-Wirtschaftsprüfer hatten den Käufer angeblich geprüft. Trotzdem muss der Innenminister einräumen:

O-TON Roger Lewentz, SPD, 7. Juli, Innenminister Rheinland-Pfalz: "Dass es begründete Zweifel an vorgelegten Unterlagen unter anderem an der Richtigkeit der vorgelegten Bankbelege gibt. Sollte dies so sein, muss man von Betrug ausgehen."

Die Opposition sieht ein Versagen der Ministerpräsidentin, stellt einen Misstrauensantrag gegen Malu Dreyer.

O-TON Julia Klöckner, CDU, 7. Juli, Landesvorsitzende Rheinland-Pfalz: "Sie sagen, es sei ja noch nichts passiert, dem Land sei ja noch kein Schaden entstanden. Doch, das ist es! Frau Dreyer, durch das Gebaren Ihrer Landesregierung hat das Land bereits jetzt einen riesigen Imageschaden deutschlandweit erlitten."

Im März noch überraschend klar die Wahl gewonnen, droht ihr übermorgen die Amtsenthebung. Die erste Bewährungsprobe für Deutschlands einzige Ampelkoalition.



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