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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Faire Produkte: Unfair viele faire Siegel

Sendedatum: 25.08.2016 • Format, Länge: Rep 2:38 • Sender: ARD

Mittlerweile sind auch schon die Regale der Discounter damit befüllt: Produkte mit Siegeln, die auf fair gehandelten Inhalt hinweisen. Mit dem, was einst Nische eines speziellen Klientels war, wollen heute viele Hersteller Geld machen. Die Folge: unübersichtlich viele faire Siegel. Wer richtig fair einkaufen will, wie macht er es richtig?

Qualität und Qual, und die Qual der Wahl. Sie gehören bei diesem Thema zusammen. Die Aus-Wahl an Siegeln ist groß. Sie sollen die Qual für Umwelt und Arbeiter lindern. Die Produkte: teurer, auch ein bisschen Qual, rund eine Milliarde Euro im Jahr lassen sich das Verbraucher kosten.

O-TON Susanne Umbach, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: "Tatsächlich ist die Produktpalette größer geworden und die Möglichkeiten, wo ich solche Produkte einkaufen kann. (...) Und man muss als dritten Aspekt schon auch sehen, dass in dem hart umkämpften Lebensmittelmarkt jeder Anbieter auch in einer höherpreisigen Nisch mitmischen möchte."

Die Folge: unfair viele faire Siegel. Der Versuch eines Überblicks: Für ökologische und soziale Herstellung steht Naturland Fair. Wo die Produkte herkommen, lässt sich meist problemlos zurückverfolgen. Genauso bei „Hand in Hand“. Das Siegel steht für bio und fair, und für Mindestpreise und Prämien für die Erzeuger.
Gepa fair+: Der Klassiker unter den fairen Siegeln gilt als sehr glaubwürdig. Fair gehandelte Bio-Bananen gibt es unterm Siegel Banafair: also ohne chemische Dünger und Pestizide. Gezahlt werden faire Handelspreise - genauso wie bei El Puente. Deren Einkäufer vergeben auch mal zinslose Kredite an Kleinbauern. Das bekannteste ist laut Stiftung Warentest auch ein gutes Zeichen: Fairtrade: Mindestpreise für Rohware und Herkunftsnachweis garantiert. Aber Achtung:
Viele Siegel können sich nur auf einen Teil der Zutaten beziehen. Deshalb: Inhaltsangabe checken!

O-TON Susanne Umbach, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: "Da ist ein großer Kritikpunkt aus unserer Sicht: Man sollte einfach ganz klar auch auf der Vorderseite darüber informieren, wie hoch der Anteil an fair gehandelten Zutaten ist."

Laut Stiftung Warentest nur Mittelmaß: UTZ mit zu laschen Kriterien. Aber besser ein Siegel als keines. Das gilt auch für
Rainforest Alliance: Lieber Nachhaltigkeit und geringe soziale Kriterien, als gar keine.

O-TON Susanne Umbach, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: "Wer für sich selber ganz explizit auf den fairen Handel und die Sozialstandards will, der ist mit diesen beiden Siegeln nicht so gut beraten."

Siegel nicht nur auf Lebensmitteln: OEKO-TEX Standard 100plus bedeutet umwelt- und sozialverträgliche Textilien. Die Kriterien könnten laut Greenpaece aber strenger sein. So wie beim GOTS-Siegel. Tragen Teppiche das Siegel Goodweave, wurden sie ohne "ausbeuterische" Kinderarbeit hergestellt. Kinderarbeit an sich schließt das aber nicht aus. Und solange solche unfairen Feinheiten von der Politik nicht angegangen werden, bleiben faire Siegel weiterhin ein Buch mit sieben Siegeln.



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