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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Vollpfosten: Planungsfehler schaffen Brückenkrücken

Sendedatum: 15.11.2016 • Format, Länge: Rep 2:07 • Sender: ARD

Bis eine Brücke steht, gibt es viel zu bewältigen: Bedarfsplanung, Entwurfsplanung, Planfeststellungsverfahren, Ausführungsplanung. Bei so viel Planung haben sich viele schnell verplant. So gerade passiert auch im Westerwald bei einem Neubau der B255. Der Plan war, Autos an einer Bergstrecke das Überholen von langsamen LKW zu ermöglichen. Doch dem stehen nun Brückenpfeiler im Wege. Sie stehen zu dicht beieinander, sodass die Straße, die unten verläuft, nicht wie geplant fertig gestellt werden kann.

Klar gezogene Bögen, ebene Fahrbahndecke, ein Traum von Straße. Wären da nicht zwei massive Körper, die das Antlitz trüben: Zwei Pfeiler, in Beton gegossen, ragen in den Sicherheitsabstand zur Fahrbahn, beschneiden das Lichtraumprofil! Lastwagen und Autos dürfen so nicht wie geplant nebeneinander fahren. Die Bauherren – die Bahn oben, das Land Rheinland-Pfalz unten – haben aneinander vorbeigebaut.

Baustellenbeobachter wie Renter Rudolf Schmidt, der hier fast täglich vorbeischaut, sahen die Pfeilerpanne lange kommen.

O-TON Rudolf Schmidt, Anwohner: „Traurig, dass bei solchen großen Baumaßnahmen wie hier, dass solche Fehler passieren, die dann nachher auf dem Rücken der Bürger ausgetragen werden müssen."

Die Brücken und der Bürger Rücken: Auch in Mainz eine unfreiwillige Beziehung. Über diese Brücke lässt sich gehen. Autos aber bleiben stehen: auf der einen Seite Gebüsch, die andere Seite voll Pfosten. Die Stadt hatte über Feststellungsverfahren, Planungsverfahren, Ausschreibungsverfahren, Vergabeverfahren das Kaufverfahren vergessen. Ohne Grundstücke keine Zufahrt zur Brücke.

Ein paar Kilometer weiter, zwischen Mainz und Wiesbaden, Anfang 2015, auch ein Brückenmalheur. Autobahn ohne Autos. Wochenlang. Denn bei Arbeiten für eine neue Brücke genau daneben schüttete die Baufirma zu viel Zementmörtel in den Boden – so viel, dass die alte Brücke absackte. Erst neue Pfeiler schafften Abhilfe.

Im Westerwald ist schon der eine in der Mitte zu viel. Und so bleibt nun die Frage: Noch mehr Steuergeld verbauen oder lieber an der Straße sparen?

O-TON Lutz Nink, Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz: "Bevor man jetzt viel Geld in die Hand nimmt und versucht, aufwändig durch bauliche Maßnahmen diesen Fehler zu beheben, dann bin ich der Auffassung, sollte man es so lassen wie es ist."

Die hohe Kunst des Brückenbaus: Trotz oder vielleicht gerade wegen vieler Planungsschritte und Genehmigungsverfahren wird es sie weiterhin geben, die Brückenkrücken.



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