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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Schlacht um Aleppo: Von einem Schlachtfeld ins nächste

Sendedatum: 15.12.2016 • Format, Länge: Rep 2:01 • Sender: ARD

Zehntausende Menschen können das zerbombte Ost-Aleppo endlich verlassen. Busse pendeln, um die Menschen abzutransportieren. Die Stadt sei "befreit", erklärte Machthaber Assad. Mit dem Sieg über die Aufständischen werde "Geschichte geschrieben".

Vielleicht werden es diese Bilder sein, an die man denken wird, wenn es um das Ende der Schlacht um Aleppo geht: Busse und Krankenwagen transportieren Menschen aus Ost-Aleppo. Beobachter und das syrische Militär berichten zunächst von 1000 Zivilisten, unter ihnen 300 Kinder und Verwundete. Am Abend sei ein zweiter, gleich großer Konvoi über die Frontlinie gefahren. Ziel: die noch von Rebellen gehaltene Region südwestlich von Aleppo.

Vielleicht aber wird auch dieses Bild als Sinnbild für das Ende der Schlacht um Aleppo in die Geschichte eingehen: Männer hissen die syrische Flagge im Ostteil der Stadt. Die Rebellen, die hier bis zuletzt kämpften, sie sind vertrieben. Der syrische Präsident Baschar al-Assad erklärt die Stadt für befreit, spricht in einer Videobotschaft vom größten Sieg seit Beginn des Syrien-Konflikts. Es ist ein Sieg der Trümmer. Werte, Existenzen, Leben: zerbombt und zerstört.

In der heilen Welt von Genf, im Pallast der Vereinten Nationen, sehen die Diplomaten deshalb keinen Sieg in Aleppo, viel mehr eine Niederlage der Menschlichkeit.

O-TON Jan Egeland, Leiter UN-Hilfsmission in Syrien: "Es dauerte 4000 Jahre, um Aleppo zu bauen; hunderte Generationen. Aber nur eine hat es geschafft, Aleppo in vier Jahren niederzureißen. Die Stadt bereicherte 3000 Jahre lang mit zivilisierter Kultur die Welt. Aber die zivilisierte Welt war nicht da, als Aleppo sie am meisten brauchte.“ ((It took 4, 000 years to build Aleppo, hundreds of generations. One generation managed to tear it down in 4 years. Aleppo for 3, 000 years gave to world civilizations and world civilization was not there to assist the people of Aleppo or when they needed us the most”.))

"Wir kommen wieder, nieder mit Assad", schreibt diese Frau. Wer es so wie sie bis heute hier in Ost-Aleppo aushielt, will sich Assads Regime auf keinen Fall unterwerfen. Lieber fährt er von einem Schlachtfeld in das nächste namens Idlib. Heute machten das 2000 Menschen. Noch 50000 weitere im Osten Aleppos wollen ihnen folgen.
Morgen soll der nächste Konvoi fahren. In welche Zukunft, ist unklar: Denn zum Schrecken des Krieges kommt nun noch der Winter hinzu. Denen, die in den Bussen sitzen, droht die nächste Katastrophe.



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