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Sendedatum: 16.12.2016 • Format, Länge: Rep 1:37 • Sender: ARD

Die ersten Zivilisten und Verwundeten haben die Rebellengebiete in Ost-Aleppo verlassen und sind mit Bussen ins Umland der umkämpften Metropole transportiert worden. Beobachter und syrische Militärkreise berichteten, dass zwei Konvois mit mehreren hundert Menschen Ost-Aleppo verlassen habe. Angesichts der Lage in der Stadt könnte sich die Evakuierungsmission aber noch länger hinziehen.

VIP steht auf dem Bus. Sehr wichtige Leute. Der, vor dem sie fliehen, hat das nicht so gesehen: Vier Jahre lang bombardierte Assad ihren Stadtteil Ost-Aleppo. Nun sitzen sie in Bussen raus aus Aleppo. 2000 Menschen sollen so seit gestern Mittag in zwei Konvois transportiert worden sein – von der aufgegebenen Rebellenhochburg im Wirtschaftszentrum Aleppo ins eher ländlich geprägte Rebellengebiet Idlib.
Kämpfer, aber auch Zivilisten mit Kindern packen das, was sie noch haben, und drängen in die Busse. So wie sie warten Schätzungen zufolge noch 50.000 weitere auf die nächsten Konvois.
Die Aufständigen sind noch nicht weg, schon weht die Flagge Syriens wieder über ganz Aleppo. Sie weht aber auch über Trümmern und Ruinen, die Folge syrischer Fassbomben und russischer Kampfjets.

Die Laune des syrischen Präsidenten scheint das nicht zu trüben: Mit der Hand in der Hosentasche spricht er vom größten Sieg seit Beginn des Syrien-Konflikts.

Anders sieht es der amerikanische Außenminister. Er teile jene Wut, die Menschen angesichts der Attacken auf Frauen und Kinder verspürten.

O-TON John Kerry, Außenminister USA: „Es gibt keinerlei Rechtfertigung für die Brutalität, die das syrische Regime, die Russen und die Iraner über die vergangenen fünf Jahre an den Tag gelegt haben.“

Der UN-Sicherheitsrat will heute in einer Dringlichkeitssitzung über Aleppo beraten. Währenddessen sollen weitere Konvois Ost-Aleppo verlassen. Der Krieg zieht um.