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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Flugversuche: Fliegen fürs Weltklima

Sendedatum: 24.01.2018 • Format, Länge: Rep 2:38 • Sender: ARD

Von der Airbase in Ramstein aus erforschen NASA und DLR zurzeit die Klimaauswirkungen des Luftverkehrs. Die Erkenntnisse könnten bahnbrechend für den Klimaschutz sein. Der weltweite Flugverkehr trägt zu fünf Prozent zur Klimaerwärmung bei.

Heutzutage, wo scheinbar alles in Modellen simuliert und an Computern berechnet werden kann, wirkt das, was die amerikanische und die deutsche Luft- und Raumfahrtbehörden praktizieren, wie aus der Zeit gefallen: Eine 50 Jahre alte McDonnell Douglas DC 8 der NASA – vollgestopft mit Messinstrumenten und besetzt mit einem wissenschaftlichen Stab – kommt eigens aus Amerika auf die Air Base Ramstein in Rheinland-Pfalz geflogen, um dann einem anderen Flugzeug hinterherzufliegen. Ziel des Ganzen: Die Luft sauberer machen.

Dieser A320 wird mit Kerosin betankt, dem mal mehr, mal weniger Biotreibstoff beigemischt ist. Ob das Mischverhältnis die Abgase verändert, prüft die DC 8 dahinter. Sie hält ihre Rüssel in den Wind und schnuppert, was bei der anderen Maschine hinten rauskommt. Innen werden die Daten gesammelt. Grundlagenforschung in der Luft statt Modellversuchen auf dem Boden.

O-TON Prof. Rolf Henke, Vorstand Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt: „In der Tat haben wir recht gute Modelle. Aber die Stunde der Wahrheit schlägt immer im Flugversuch. Wir müssen also hier im Flugversuch gucken, dass das, was wir vorhergesagt haben, ob das auch eintrifft.“

Eintreffen soll das Ende von Kondensstreifen. Denn sie bestehen vor allem aus Rußpartikeln aus Flugzeugabgasen. Die Rußpartikel vereisen in sehr feucht-kalten Flughöhen, können so zu Eiswolken werden. Die vom Erdboden kommende Wärme zieht nicht ab, strahlt zurück. Jeder Kondensstreifen ein kleiner Treibhauseffekt.

Einer früheren Studie zufolge liegen zeitweise bis zu zehn Prozent Zentraleuropas unter diesen Eiswolken. Die Forscher vermuten: Das erwärme die Erde mehr als der gesamte CO2-Ausstoß im Luftverkehr.

Was da oben helfen könnte, wächst unten auf Wiesen: das Öl des Leindotters. Beispielhaft für erneuerbare Treibstoffe wurde es für die Versuchsflüge dem Kerosin beigemischt: Wie viel davon verringert die Bildung von Kondensstreifen? Dafür brauche es die aufwendigen Testflüge.

O-TON Dr. Bruce Anderson, Leiter der Mission NASA: "Ich weiß, dass die deutsche Öffentlichkeit sich um das Klima Sorgen macht. Ich als Wissenschaftler mache das auch. Natürlich haben wir politische Phasen und Dinge ändern sich, aber die NASA versucht eine Richtung einzuschlagen, die gut durchdacht ist."

Bis nächste Woche zieht die deutsch-amerikanische Flugpartnerschaft ihre Kreise. Anschließend werden über Wochen die Ergebnisse ausgewertet. Dann wird erwiesen sein, ob man mit Bio-Sprit an Bord klimafreundlich fliegen kann.



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