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Sendedatum: 17.01.2023 • Format, Länge: Rep 1:30 • Sender: ARD

Klimaneutrale Energie, Digitalisierung, Fachkräftegewinnung: Die chemische Industrie steckt mitten in einem Transformationsprozess. Der kostet Geld. Das ist wegen hoher Energiekosten eh schon knapp geworden. Packen ihn BASF, Bayer und andere den Wandel aber nicht an, gerate der Chemiestandort Deutschland ins Hintertreffen auf dem Weltmarkt, befürchtet die Branche und setzt große Erwartungen in ein Treffen mit dem Bundeskanzler in Mainz.

Spezialchemikalien werden hier bei Grace in Worms hergestellt. In Zukunft auch zunehmend klimaneutral. Die Umstellung: ein Kraftakt, der wegen gestiegenener Energiekosten schwieriger geworden ist. Doch nicht nur das allein belaste den Chemie-Standort Deutschland, beklagt die Branche.

O-TON Sebastian Schäfer, Chemieunternehmen Grace Worms: „Die Regulierung der anstehenden Emissionskontrolle oder andere Dinge: Das sind die großen Dinge, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Oder Chemicals Strategy for Sustainability die aus der EU auf die chemische Industrie zukommen und Investitionshemmnisse sind.“

Die Branche sieht sich in einem umfangreichen Transformationsprozess: Bis 2045 will sie klimaneutral produzieren.

Das sei machbar, erklären Branchenvertreter auf einem Treffen mit dem Bundeskanzler. Aber nur, wenn die EU-Regularien wie etwa Einschränkung von einzelnen Stoffen entschärft werden. Und wenn erneuerbare Energie immer verfügbar ist – sei es aus Strom oder aus Wasserstoff. Das verspricht Olaf Scholz.

O-TON Olaf Scholz, SPD, Bundeskanzler: „Wer in Deutschland investiert, kann sich darauf verlassen, dass wir in diese beiden Feldern – die beiden Basis-Voraussetzungen für eine CO2-neutrale Industrie in der Welt – gewährleisten werden. Wer wettet, wo das klappt, der kann auf Deutschland setzen.“

Außerdem verspricht der Kanzler: Ein Dialog-Format zwischen Politik und Chemieindustrie soll den Standort Deutschland stärken. Wann es damit losgeht, ist noch unklar.