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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Das Diesel-Dilemma: draußenbleiben oder draufzahlen

Sendedatum: 09.10.2018 • Format, Länge: Rep 2:45 • Sender: ARD

Das Diesel-Konzept der Bundesregierung wirft viele Fragen auf. Eine scheinbar breite Palette von Maßnahmen soll Fahrverbote verhindern. Nur bei genauerem Hinsehen offenbart sich, das Konzept geht an den meisten Diesel-Haltern vorbei. Das schafft dicke Luft, nicht nur aus dem Auspuff.

Diese beiden Diesel-Fahrer stehen vor dem Dilemma: draußenbleiben oder draufzahlen. Denn die Cousins Heiko und Gernot Lambio müssen jeden Tag aus dem Hunsrück nach Frankfurt am Main pendeln und dort droht nächstes Jahr das Diesel-Fahrverbot.
Nach dem Diesel-Kompromiss könnten die beiden mit Hilfe einer sogennanten Umtauschprämie ein Auto kaufen, das die nötigen Abgaswerte erfüllt. Ein guter Diesel-Deal?

Sein aktuelles Auto ist noch 10.000 Euro wert. Plus Prämie - im Schnitt 5000 Euro - hätte Gernot Lambio 15.000 Euro zu Verfügung. Ein neues Auto wie sein bisheriges kostet aber 38.000 Euro! Finanzierungslücke: 23.000 Euro.

O-TON Gernot Lambio, Pendler: „Mein Auto ist noch in der Finanzierung. Woher soll ich denn 20000 Euro nehmen, um ein neues Fahrzeug zu kaufen?"

Auch Autohändler sind skeptisch. Denn die Prämie soll vom Kaufpreis abhängig sein: kleines Auto bedeutet kleine Prämie.

O-TON Ralf Schwammkrug, Vertragsautohändler: "Der Kunde sagt, ich habe ein Auto gekauft glaube es wird nicht einfach, wenn der Kunde draufzahlen muss.“

Abgesehen vom Finanziellen: Die umgetauschten Autos, oft wenige Jahre alt, könnten vernichtet werden, so wie bei bisherigen Abwrack- und Umweltprämien. Die Energie, die in ihre Herstellung floss – immerhin ein Fünftel der Energie eines Autolebens – landet so in der Schrottpresse.

Die Alternative laut Diesel-Kompromiss: der Einbau eines Katalysators. Für Euro-5-Autos meist kein Problem, für Euro 3 oder 4 - wenn überhaupt möglich - wegen des Alters meist nicht rentabel. Also auch Schrottpresse.

Katalysator-Hersteller sagen seit Jahren, dass ihre Produkte das Schadstoffproblem lösten. Doch es fehlt am politischen Willen.

O-TON Henning Middelmann, Katalysator-Hersteller: „Die Politik hat jetzt zweieinhalb Jahre gepennt. Das muss ich so deutlich sagen. Das geht eindeutig in Richtung CSU und Verkehrsministerium. /BLITZ/ Da muss die Politik jetzt mal eine gewisse Motivation haben, schneller zu handeln, und die haben sie derzeit, weil die Wahlen in Bayern anstehen. Nur deshalb haben sie ne Motivation.“

Wenig Motivation, die Kosten für die Nachrüstung zu übernehmen, auch bei den Autoherstellern. Viele winken ab (BMW), halten sich zurück (Mercedes) oder wollen nur einen Teil bezahlen, wenn es auch die anderen tun (VW).

Und das, obwohl die Prämien zunächst nur Dieselfahrern in den 14 am stärksten belasteten Städten zu Gute kommen sollen. Nur wer dort gemeldet ist oder berufsbedingt dorthin dieselt, wird unterstützt.

Auf der Karte fehlen viele Großstädte wie Berlin und Frankfurt, das tägliche Fahrziel der Cousins Lambio. So bleiben sie wie 90 Prozent aller Diesel-Fahrer vom Dieselkompromiss ausgenommen.



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