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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Neues Transplantationsgesetz: Der Organ-Organisierer

Sendedatum: 29.01.2019 • Format, Länge: Rep 3:39 • Sender: ARD

Das neue Transplantationsgesetz soll zu mehr Organspenden führen. Dafür lenkt der Staat mehr Geld in die Krankenhäuser und Kliniken. Das ist nötig. Die Beispiel: Ein Toter, dem Organe entnommen werden, der muss für die gesamte Prozedur etwa zwei Tage und Nächte künstlich am Leben gehalten werden, belegt einen Platz auf der Intensivstation, bindet Personal, Instrumente und der Operationssaal. Damit das nicht nur finanziert, sondern auch gut organisiert ist, fördert das neue Organspendegesetz auch den Job des Transplantationsbeauftragen. Einen haben wir begleitet.

ATMO "Seit wann ist die bei Euch auf Station? Und da kommen um 14 Uhr die Angehörigen?"

Eine Patientin ist hirntot. Nun ist Doktor Grimm gefragt. Er ist Transplantationsbeauftragter an der Universitätsmedizin Mainz.

ATMO "Ich kann dann gerne um 14 Uhr zu Euch rüberkommen. Dann können wir zusammen mit den Angehörigen besprechen, wie das weitergehen soll."

Der Oberarzt soll mögliche Organspender finden und mit Kollegen prüfen, ob eine Transplantation infrage kommt.

ATMO "Schlaganfall in der Vorgeschichte und seit mittlerweile 48 Stunden sedierungsfrei, das hatte ich richtig verstanden, oder? Und zeigt die Patientin eine Spontanatmung? Nein. Und die Hirnstammreflexe? Hat sie keine. Seit wann denn?"

Noch sieht das Gesundheitssystem vor, dass Grimm die Spendersuche, Gespräche mit Angehörigen, OP klarmachen - alles das - sozusagen nebenbei erledigt, neben seiner eigentlichen Aufgabe als Oberarzt auf der Intensivstation.

O-TON Dr. Daniel Grimm, Transplantationsbeauftragter Universitätsmedizin Mainz: "Das ist mehr als ein Nebenjob. Das ist eine wichtige Aufgabe, die das Ziel hat, keinen möglichen Organspendewunsch in unserer Klinik unberücksichtigt zu lassen, die Voraussetzungen zu prüfen und Kollegen zu unterstützen bei der Umsetzung von Organspenden."

Das neue Organspendegesetz spräche Grimm mehr Zeit zu, die Kosten, ihn zu ersetzen, würden dem Krankenhaus voll erstattet. So eine Freistellung gibt es beispielsweise in Bayern. Kaum eingeführt, stiegen dort die Organspendezahlen entgegen dem Bundestrend.

Die Universitätsmedizin Mainz fördere den Transplantationsbeauftragten schon seit Jahren, teilweise mehr als vom Gesetzgeber vorgesehen. Aus dieser Erfahrung heraus ist für die Klinikleitung das neue Organspendegesetz richtig.

O-TON Univ.-Prof. Dr. med. Christian Werner, stv. Medizinischer Vorstand Universitätsklinikum Mainz: "Man wird den Angehörigen gegenüber durch diese Professionalisierung der Schwerpunktmedizin Transplantationsmedizin in dieser Position mehr Vertrauen beibringen können. Und für die Krankenhauser bedeutet es ganz sicher, dort, wo noch Strukturaufbau erfolgen muss, dass das professionell hauptamtlich durch einen Transplantationsbeauftragen erfolgen kann."

Klinikinterne Verfahrensanweisungen oder Schulungen von Pflegern und Ärzten, wie sie mit Angehörigen sprechen. Aber auch Qualitätssicherung: Das alles soll sicherstellen, dass keine mögliche Organspende verpasst wird. Schließlich hängt daran das Leben von Mitmenschen.

ATMO "Wie viele Fälle wurden bei Dir angemeldet?" - "Ja, es waren viel mehr als im letzten Quartal. Ich habe das mal ausgewertet mit Transplantcheck und ich sehe einen positiven Trend. Die Beatmungsstunden sind erfasst."

Viel Aufwand, viel Kosten. Beispiel: Eine Voraussetzung für Organspende ist der Hirntod. Den müssen zwei qualifizierte Fachärzte feststellen, die haben aber viele kleine Kliniken nicht. Helfen soll da ein neurologischer Konsildienst.

O-TON Dr. Daniel Grimm, Transplantationsbeauftragter Universitätsmedizin Mainz: "Das bedeutet: Neurologen oder Neurochirurgen gehen in kleine Krankenhäuser und unterstützen bei der Diagnostik des irreversiblen Hirnfunktionsaussfalls und die Deutsche Stiftung Orgenspende hat auch ein etabliertes Team, die viel Unterstützung bringt, so dass man auch in kleinen Häusern alles Mögliche macht, um Organspenden zu realisieren."

Das Stärken des Transplantationsbeauftragten kann für mehr Organspenden sorgen - auf Seiten der Krankenhäuser. Nun sollten nur noch mehr Bürger zur Organspende bereit sein. Nur so kann Daniel Grimm als Organ-Organisierer mehr Menschen helfen.



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