MAZ1

MAZ2

MAZ3

MAZ4

MAZ5

MAZ6

SNG1

JASO.tv auf tagesschau.de | JASOtube | UniKaTH-TV

n-1

KONTROLL1
JASOtv Video der Woche
STUDIO A

KONTROLL2
JASOtv Magazin
STUDIO B

EURON

EUROE

EUROS

EUROW

ATM

STERNPUNKT FFM
Seien Sie Ihr eigener Regisseur und klicken Sie auf die Bilder der Monitorwand, um Videos zu starten.
JASO.tv
...zum jasoweb.de


Textarchiv

Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Wachkoma: Gefangen im eigenen Körper

Sendedatum: 02.08.2023 • Format, Länge: Rep 3:42 • Sender: ARD

Die SWR/arte-Produktion „Gefangen im eigenen Körper – 44 Stunden zwischen Leben und Tod“ erzählt, wie es ist, als gesunder Mensch bei vollem Bewusstsein im Krankenhaus zu liegen, ohne sich bewegen oder mitteilen zu können. Gil Avni ist einer der Wenigen, die von dieser Zeit rückblickend berichten können. Der 80-minütige Dokumentarfilm von Rotem Gross ist in der ARD-Mediathek zu sehen.

44 Stunden Horror können ihren Anfang an einem ganz normalen Donnerstagabend nehmen - vor dem Fernseher, im Trainingsanzug.

ATMO "Wir sehen uns nach einer Werbespause gleich wieder."

O-TON Gil Avni, Familienvater: "Dann sah ich eine Art Werbung für die Serie 'Die Assistenzärzte', was weiß ich, so etwas wie 'Grace Anatomy'.“

Ist es noch Werbung? Oder er sieht er sich selbst, halb tot, halb lebendig in einer Nahtoderfahrung?
Als seine Frau nach Hause kommt, findet sie ihn zusammengesackt auf der Couch.

O-TON Orit Avni, Ehefrau: "Ich habe ihn angestubst. Er war verärgert. 'Warum weckst Du mich denn?' Ich fragte: 'Hast Du Dich mal angeschaut? Was ist los mit Dir?' Dann habe ich Licht gemacht. Seine Gesichtsfarbe war nicht normal. Plötzlich war mir alles klar: Okay, ich rufe einen Krankenwagen."

33 Jahre alt, zwei Kleine Kinder, keine Vorerkrankungen: Was ist da los?

O-TON Orit Avni, Ehefrau: ""Das ganze Haus war rot erleuchtet. Sie rückten mit 'ner Trage, Taschen und der ganzen Ausrüstung an. Ich sagte die ganze Zeit: 'Die Kinder! dass nur die Kinder nicht aufwachen!' Das fehlte mir gerade noch, dass sie diesen ganzen Wahnsinn mitbekommen."

Kaum Sauerstoff im Blut. Es folgen 44 Stunden, in denen Gill Avnis Körper nicht funktioniert, nur der Kopf. Alles andere: aus! Er kann sich nicht bewegen, sich nicht mitteilen. Er ist gefangen im eigenen Körper, kann kein einziges Lebenszeichen von sich geben.

01:39 - 01:44 O-TON Gil Avni, ehemaliger Wach-Koma-Patient: "Man spürt nichts. Keine Angst, (.) keine Traurigkeit, nichts. Völlige Apathie. Wenn Sie jetzt Ihre Augen schließen, spüren Sie Ihr Herz, den Atem. Ich spürte nichts. (.) Gar nichts. (.) Nur die Geräusche."

Shirly Alon, Psychologin Ben-Gurion Universität Israel: "Ein sehr komplexes und sehr seltenes Phänomen. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um das sogenannte „Locked-In-Syndrom“. ... Gil gehört zu den äußerst seltenen Fällen, die aus dem Locked-In-Syndrom erwacht sind. Er kann uns davon berichten."

So erzählt er auch von den unterschiedlichen Diagnosen der Ärzte. Allesamt machen keine Hoffnung. Familie, Freunde werden schon gebeten, sich von ihm zu verabschieden. Alles hört Gill Avni mit. Obwohl sein Gehin funktioniert, wird er wird für hirntod erklärt. Er werde sicher sterben.

O-TON Gil Avni, Familienvater: "Allmählich dämmerte mir, dass mir genau das drohte. An diesem Punkt habe ich inständig gebeten, Gott möge mir fünf Minuten gewähren, um ein kurzes Video zu drehen, eine Whatsapp für meine Kinder, um ihnen zu erklären, dass ich selbst nicht weiß, was passiert ist. Ich fragte mich, ob ich die Kinder nochmal sehen würde."

Eine Krankenschwester experimentiert schließlich mit dem Todgeglaubten, variiert die Medikation. Es ist Gil Avnis Rettung. Drei Jahre ist das her, seine Geschichte veränderte seitdem den Umgang mit Komapatienten in der ganzen Welt.

O-TON OHNE INSERT Orit Avni, Ehefrau: "Als Gil aufwachte, war es, als hätte einer ...so (schnippt) gemacht und alles wurde wieder normal. Der Blutdruck stabilisierte sich, der Puls ebenso und die Pupille war nicht mehr erweitert. Alles war einfach surreal. Ich habe keine Erklärung. Keiner hat eine."

Heute erzählt Gil Avni auf Konferenzen seine Horrorgeschichte, versucht Ärzte zu sensibilisieren. Damit andere nicht wie er zu früh aufgegeben werden.



zurück zur Suche | zurück zur Startseite

Alle 923 Texte anzeigen

Impressum