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Sendedatum: 01.02.2020 • Format, Länge: Rep 2:00 • Sender: ARD

Die mit einem Flugzeug der Bundeswehr aus China zurückgekommenen Menschen haben ihre Quarantänestation in der Südpfalz-Kaserne in Germersheim erreicht. In den drei Bussen, eskortiert von Polizeiautos und einem Fahrzeug des Deutschen Roten Kreuzes, saßen die Passagiere separiert voneinander und teilweise mit Mundschutz. Die Wagenkolonne fuhr ohne Halt und Kontrolle auf das Kasernengelände.

So hatten sie sich ihre Rückkehr nach Deutschland ganz sicher nicht vorgestellt: Nach der Landung in Frankfurt die erste Untersuchung in dieser Turnhalle am Flughafen. Bei einem Passagier kann die Infektion nicht ausgeschlossen werden, er kommt in die Uniklinik. Genau wie zehn weitere wegen anderer gesundheitlicher Beschwerden.

Die übrigen werden nach Rheinland-Pfalz gefahren, dort hinter die Zäune der Südpfalz-Kaserne am Rande der Stadt Germersheim und hier in schlichte Stuben. In „Bundeswehr Buche Dekor“ müssen sie zwei Wochen lang ausharren, solange dauert die Inkubationszeit, die Zeit von der möglichen Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch.

Gleichzeitig wird bekannt, dass bei einem weiteren Mitarbeiter des Automobilzulieferers Webasto das Corona-Virus nachgewiesen wurde. Auch die übrige Belegschaft hat mit dem Virus zu kämpfen – sogar ganz ohne Infektion.

O-TON Jens Spahn, CDU, Bundesgesundheitsminister: „Die Kinder von Mitarbeitern auf einmal gesagt wird, ihr dürft nicht mehr in den Kindergarten kommen, in der Schule müsst ihr auf einmal einzeln sitzen, wie sich Kfz-Werkstätten weigern, die Autos von Webasto-Mitarbeitern zu reparieren, weil man Sorge hat, man könnte sich infizieren."

Dazu schüren noch Videos, deren Zusammenhang unklar ist, im Internet Verschwörungstheorien und Panik vor dem Corona-Virus.
Die Panikmacher fühlen sich bestätigt, nachdem Russland beim Flug von China nach Deutschland den Tankstopp am Moskauer Flughafen verweigert – angeblich aus Kapazitätsgründen.
Der Umweg über Helsinki lässt in Germersheim 24 Helfer des Roten Kreuzes noch länger warten. Zwei Wochen gehen sie nun mit in die sogenannte Rote Zone der Quarantäne. Freiwillig.

O-TON Oliver Talke, Freiwilliger Helfer: „Als Rot-Kreuz-Helfer sind wir natürlich dafür da, den Menschen zu helfen. Und wenn wir hier in so einer Lage nicht sagen, ,Wir sind dabei!', dann ist es das Falsche.“

Vor wenigen Minuten sind die China-Rückkehrer endlich in Germersheim angekommen. Sie sind nach Deutschland zurückgekehrt und doch noch nicht zuhause.