30. Todestag von Elvis Presley Sexy Singen und die Glamour und Absturz: Das ist das Leben von Elvis Presley. Als armer Arbeitersohn hinauf zur Weltberühmtheit, dann die Flucht in die Sucht. 30 Jahre ist es her, dass er tot im Badezimmer gefunden wurde. Aber der King des Rock 'n' Roll lebt weiter. Insektenstiche
Früh übt sich...
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Routine versus HerzblutJASOfm unterwegs mit Friedrich Nowottny - das Ziel: eine Radioreportage über ein Mehrgenerationenhaus im Auftrag von SWR1 Rheinland-Pfalz für die ARD-Themenwoche "Mehr Zeit zu leben - Chancen einer alternden Gesellschaft". Ein "Erfahrungsbericht".
Fast einen Monat ist das Telefonat her und heute vor einer Woche treffe ich ihn dann. Ein kleiner, schmächtiger Mann, fein gekleidet, entsteigt seinem BMW. Das ist er also. Friedrich Nowottny. Aus Anlass der „ARD-Themenwoche zum demografischen Wandel“ sollen er, 78, und ich, 29, ein Mehrgenerationenhaus besichtigen und unsere Eindrücke reportieren. Er aus Sicht eines Vertreters der Generation 60 Plus, mein Part die jugendliche Perspektive. 42 Erwachsene aus drei Generationen und 20 Kinder wohnen hier seit Anfang des Jahres zusammen in drei neuen Häusern. Was findet Nowottny daran interessant? Hebt Jungspund Sonnenholzner vielleicht ganz andere Aspekte hervor als der alte Hase? Rollstuhlrampe oder Partykeller? Wie gehen beide an die Thematik heran? Diese Fragen zu klären, war das Ziel des Radioexperiments seitens des Projektleiters Niels Berkefeld. Meine Ziele waren schlichter gesteckt: Welche Tricks und Kniffe kann ich von der Legende Nowottny abgucken? Auf jeden Fall immer gleich auf den Punkt kommen. Das Team merkt schnell: Herr Nowottny will sich mit dem Thema und den Beteiligten nicht über Gebühr aufhalten. Im Vorgespräch mit Bewohnern des Mehrgenerationenhauses ‚hört er mal kurz rein’ in ihre Beweggründe, hier zu wohnen. Dann lässt er sich über das Areal führen. An einer Wohnungstür überrascht Nowottny eine ältere Dame. Er lüpft die Schiebermütze aus Tweed, deutet eine Verbeugung an und stellt sich vor, obwohl er eh schon erkannt wurde. „Auf Wiedersehen, das Wetter“ ruft ihm die Dame entgegen. Nowottny: „Ah, sie haben aber ein gutes Gedächtnis.“ Dann folgt eine lange Unterhaltung darüber, wo in Bonn noch Schreibmaschinenbänder erhältlich sind. Nowottny nennt Namen von Schreibwarenläden, wägt ab, wo er kürzlich noch war und welche schon zugemacht haben. „Ja, so bekommt der Reporter Menschen auf eine gemeinsame Gesprächsebene“, lerne ich bei dieser Gelegenheit. Nach fünf Minuten Präsentation Nowottnyscher Ortkenntnisse zieht der Tross weiter. 11 Uhr. Die Reportage soll aufgezeichnet werden. Auf vier Gesprächspartner können Nowottny und ich zugreifen, um mit ihnen die Reportage zu bereichern. Noch schnell an die Gesprächpartner kurze, knackige Vorgesprächsfragen gestellt, den Sinn von Leben im Altenheim mit einer persönlichen Anekdote über die eigene Schwiegermutter garniert („An die 80, sagte sie damals über das Altenheim, es sei ganz schön, wenn bloß nicht so viele alte Leute um sie herum wären.“) und schon krallt sich Nowottny das Funkmikrophon und stellt sich als erster vors Haus. Er reportiert. Seine Blicke schweifen über das Anwesen. Er blickt auf die Fenster, in den Garten. Dann setzt er ab und kommt zurück. Hier angekommen, hält er den vier Gesprächspartnern abwechselnd das Mikro unter die Nase und noch bevor sie sich daran gewöhnt haben, wandert es zum Nebensitzer. Jetzt erst kann ich seiner Reportage lauschen. Ein roter Faden? Fehlanzeige. Beschreibender Reportertext? Selten. Kino im Kopf? Eher eine NiF. Aber der faszinierende Duktus wie anno dazumal. Und gestochene Fragen, wie aus der Pistole geschossen. Es macht Spaß, Nowottny beim Arbeiten zu zuschauen. Kurz. Prägnant. Scharfsinnig. Keine Lust auf Belanglosigkeiten. Nowottny ist so schnell weg wie er da war. Während er davondüst, sehe ich die Messlatte, über die ich mit meiner Reportage springen muss, immer höher gehängt. Seine Reportage schüttelte Friedrich Nowottny nahezu aus dem Ärmel. Er machte das mit Routine. Jetzt bin ich an der Reihe. Ich hoffe nun auf meinen jugendlichen Idealismus, Witz und dass der Hörer es mir anmerkt, dass eine solche Reportage für mich etwas besonderes, nichts Gewöhnliches ist. Routine versus Herzblut. Was mehr gezogen hat? Hören wir selbst, morgen, Mittwoch, den 23. April ab 13 Uhr auf SWR1 Rheinland-Pfalz. |
Im Magazin: Kisch, kisch! Kusch, Prozess gegen leinenfaule Hundehalterin führte zur Verurteilung
Weltkindertag:
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