Studenten zeigten Arbeiten vereinten Kreativität und technisches Verständnis Schülerzeitungsreportage für die Deutsche Kunststoffindustrie Jung-Stadträte besuchten Südstadt-Schule
Früh übt sich...
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Kultmusical "Hair" erinnerte an die Flower-Power-BewegungMusikalisches und politisches Fast-food-ProgrammInszenierung reduzierte friedliebende Bewegung auf derbe Schockmomente(05.04.2001) jaso. Die sechziger Jahre waren geprägt von der weltweiten Kontroverse über den Vietnamkrieg, in dessen Verlauf Amerika 56 000 seiner Soldaten verlor, 135 Millarden Dollar investierte und trotz der Vielzahl neuer, grausamer Waffen 1973 eingestehen musste, "nicht in der Lage zu sein, jeden militärischen Konflikt gewinnen zu können". Diese Erkenntnis des amerikanischen Präsidenten Nixon kam zu spät, bestätigte aber eine Subkultur in ihrem jahrelangen Appell: Liebe statt Krieg, forderte die Flower-Power-Bewegung. In jener liebevollen Gemeinschaft der Blumenkinder spielt das Musical "Hair". Am Dienstagabend gastiere es in der Stadthalle. Stand in der Vorankündiung der Veranstalter noch "Hair ist Protest, Hair ist ein Aufschrei gegen Krieg und Gewalt", so wurde während der zweistündigen Inszenierung nur wenig eindringlich an Friedliebigkeit und Toleranz appelliert, sondern eher einem musikalischen und politischen Fast-food-Programm Genüge getan, dessen Zutaten Kritik an Rassenhass und an Umweltverschmutzung "easy"-verdaulich innerhalb zweier Minuten abgehandelt wurden. Oden an "Cannabis, Marihuana und LSD" oder auch "Sodomie, Fellatio und Knabenliebe" sollten nicht nur die Lebenseinstellung der Hippies vermitteln, vielmehr versuchte die überarbeitete Fassung von "Hair" in erster Linie sein Publikum zu schockieren. Ständige derbe, sexuelle Anspielungen ließen manchen Besucher stets tiefer in seinen Sessel versinken. Doch ob um dieses Schockierens Willen die idealistische Flower-Power-Bewegung für pubertäre Handlungen wie ständige Blicke in die Unterwäsche des Gegenübers herhalten muss? Die 21 Sänger und Schauspieler spielten hingegen mit Elan das, was die Inszenierung von Regisseur Christian von Götz vorsah. Und mit voranschreitender Handlung war der Zuschauer den Schockmomenten gegenüber abgehärtet. Vielmehr öffnete man sich jetzt den Gesangstücken und konnte das Talent der noch sehr jungen, ambitionierten Gruppe erkennen. Schwungvolle Interpretationen von jenen Hits wie "Aquarius" oder "Let the sunshine in" wurden in den bunten Kostümen dieser Zeit intoniert. Ein kleines Rock-Orchester hinter der Kulisse sorgte für die Live-Begleitung. Obwohl es sich bei "Hair" um ein Kultmusical handelt und Reiseunternehmen begehrte Ausfahrten an die Stätten von "Cats", "Phantom der Oper" und anderen anbieten - im großen Saal der Stadthalle blieben mehr als dreiviertel aller Stühle leer. Gerademal 400 Zuschauer wollten den pazifistischen Idealismus der Flower-Power-Bewegung Revue passieren lassen und sich einer Zeit der freien Liebe erinnern - ohne AIDS. " |
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