TV-SKRIPTE

« zurück


Jubiläumskonzert des Harmonika-Spielrings Huchenfeld-Würm
Orchester erntete andauernde Ovationen
Ziehharmonikas lassen mehr zu als nur Volksmusik
» lesen


Passgenaue Arbeitskräfte zu günstigen Konditionen
Gesellschaft zur beruflichen Eingliederung zählt 2 000. Bewerber
» lesen


Würm wünscht sich Neugestaltung der Ortsmitte
Feuerwehr sehr zufrieden mit technischer Ausrüstung
» lesen

Früh übt sich...
Journalimus aus Kinderhänden
Für Journalismus begeisterte ich mich schon als Kind. Das Resultat: die Grundschulzeitung "Jugendpost"
» lesen

Matthias Richling in der Stadthalle

Kleine grüne Männchen sind stolz, deutsch zu sein

(27.04.2001) jaso. Seuchenherde innerhalb der CDU, Fußbehandlungen an amputierten Beinen und eine SPD, die nicht einmal Spenden wie Hochzeiten, Kroatien-Flüge oder einen Theaterbesuch geheimzuhalten fähig sei: Frei nach Heinrich Heine sei er um den Schlaf gebracht, denke er an Deutschland in der Nacht. Dementsprechend aufgestachelt sprang Mathias Richling bei seinem Auftritt am Donnerstagabend über die Bühne der Stadthalle. 800 Zuschauer genossen die treffsicheren Spitzen seines aktuellen Programms "Das @ntWort".

Richlings Auftritt bewegte sich fast nur auf der schmalen Bandbreite von Sarkasmus bis Zynismus. Und dieses Terrain beherrscht der Stammgast der TV-Sendung "Scheibenwischer", ohne nur einen Moment in Gefahr zu geraten, in die Geschmacklosigkeit abzurutschen. Auch in der Frage um das Holocaust-Denkmal in Berlin findet Richling einen Weg, als ein "deutscher Stolzer" den Wert dieser monströsen Installation abzuwägen. Könnte dieses Geld, auch der Erlös aus dem zentral gelegenen Areal zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor, vielleicht nicht besser in das jüdisch-deutsche Versöhnungswerk investiert werden?

Die Partei "mit dem größten Nichtwählerpotenzial" stellte Richling auch in Frage - nicht ohne seine Enttäuschung über die Grünen klar zu stellen. Ihre wahre Qualität habe man vor der letzten Bundestagswahl vielleicht nicht erkennen können, weil der Wähler geblendet war vom verheißungsvollen Licht, das von einer Oppositionspartei ausgeht. Doch was mit der rot-grünen Koalition aus dem Licht trat, seien nicht mehr als "kleine, grüne Männchen", so Richling, der seine Studienabschlussarbeit über Karl Valentin verfasste.

Seit dem Mittelalter sei hingegen bekannt, dass sich das Ausheilen der Maul-und-Klauen-Seuche nach zwei Wochen vollzogen habe. Doch das Tier, zu dem der Mensch keine Bindung mehr aufrechterhalte ("Bei uns damals hatte das Steak noch Familienanschluss"), werde heute sofort gekeult und die Behandlungskosten damit gespart. Auch eine effiziente Gesundheitsreform, die zu den Bürgern ebenfalls keine Bindung halte, Kosten aber reduzieren wolle, könne in die selbe Richtung zielen: "Der erste Weg zur Legalisierung der Sterbehilfe wäre damit endlich getan!"

Nach dem zweistündigen Auftritt mit zwei Zugaben wirkt Richling kraftverlassen. Auf die Frage, ob sich in den über 25 Jahren seiner Bühnenpräsenz die - gemessen an seiner Treffsicherheit - kilometergroßen Zielscheiben aus Bonn und heute Berlin in irgendeiner Weise verändert haben, wird sein Gesicht sehr ernst und er antwortet mit ruhiger Stimme: "Es ist alles perfider geworden."

"

» nächster Artikel

Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

» Zufallstext

» nächster Text





Im Magazin:

Drei Tage nach dem Inferno barg Feuerwehr die Überreste
Ruhe zu bewahren war das richtige
Nachbar rettete Familie mit elf Monate altem Kind aus dem 1. OG
» lesen

Die Single-Gruppe der Michaelsgemeinde wandert alle zwei Wochen
"Kein Schulbus ist so stressig wie diese Singlegruppe"
Stammtisch, Theater, Kartenspiele, Kegeln stehen auch auf dem Programm
» lesen

In Pforzheim wird mehr als jeder dritte Bund für's Leben geschieden
"Die Frauen sind nicht mehr so dumm wie früher"
Resultat der zerbrochenen Ehen: Schulden und 250 alleinerzogene Kinder im Jahr
» lesen

jaso°press
mehr JASO im jasoweb.de
Impressum