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150 Jahre liegen zwischen Kleinkinder-Bewahr-Anstalt und modernen Kindergarten

Festwochenende 150 Jahre Kindergarten, 100 Jahre Krankenpflegeverein / Ausstellungen und Theaterstücke zeigten Geschichte der Kindergärten und der Pädagogik

(1999) Remchingen (jaso). 150 Jahre Kindergarten und 100 Jahre Krankenpflegeverein - zu diesem Anlaß fanden am Wochenende die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einem Fest auf dem Kirchplatz und einem vielfältigen Rahmenangebot ihren Abschluß. Neben dem Festprogramm gab es in den drei Kindergärten Wilferdingens Ausstellungen zur Entstehung der Kinderbetreuung und Entwicklung der Pädagogik. Am Sonntag öffnete die Diakoniestation ihre Pforten zum Tag der offenen Tür und stellte den Besuchern ihre Arbeitsbereiche vor. Darüber hinaus errichtete man einen Rollstuhlparcour, in dem Nichtbehinderte mit den Schwierigkeiten eines Rollstuhlfahrers konfrontiert wurden.

Rund 300 Besucher waren zur Festeröffnung durch Gemeindepfarrer August Drechsler gekommen und konnten sich gleich zu Beginn ihre eigene Kindergartenzeit in Erinnerung rufen. Denn der Kindergarten Gartenstraße zeigte unter der Leitung von Magdalene Eisenmann ein Stück, das verschiedene Alltagsszenen des Kindergartenlebens früherer Epochen und heute gegenüberstellte. Zwölf Erwachsene, die früher selbst die ,KiGas' besuchten, verdeutlichten in orginaler Kleidung der Nachkriegszeit, wie Pädagogik früher aussah. Mußte man doch noch die erzieherischen Weisheiten des "Struwelpeters" frei aufsagen, durfte nicht auf dem Boden spielen, der Termin fürs Essen war unumstößlich festgelegt, und man konnte trotz Vorsprechens am Pult der Erzieherin, die eher als Aufsicht fungierte, keinen Gang auf den "Abort" außerhalb der gesamten Gruppe erwirken. Wenn es dann soweit war, wurde in Reih' und Glied angetreten, wer aus der Reihe tanzte, mußte nicht selten in der Ecke stehen. Daß es heute ganz anders im Kindergarten aussieht, zeigten die heutigen Kindergartenkinder. Sie haben die Erzieherin als Spielgefährten, der mit ihnen am Tisch sitzt, mehr Lob ausspricht, als tadelt und die Kreativität fördert.

Der Geschichte der Pädagogik widmeten sich auch die Ausstellungen in den drei Kindergärten Wilferdingens. So zeigte man in der Kirchstraße Photgraphien aus den 150 Jahren. Darunter auch eine Abbildung von Christian Zachmann und "Hauptlehrer Lamerdin", die 1849 die erste "Kleinkinder-Bewahr-Anstalt" einrichteten.

"Was wir Erzieherinnen alles unter einen Hut bringen" war das Motto der Ausstellung in den Räumen an der Gartenstraße und verdeutlichte das große Aufgabenfeld der Erzieherinnen und Erzieher: Vermitteln, Trösten, Fragen beantworten, aber ebenso Kinderlärm ertragen. Des weiteren wurde in der "Pädagogiklandschaft" die Entwicklung der Erziehung vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart aufgezeigt. Einer der ersten, die der Erziehung von Kindern einen besonderen Stellenwert zuordneten, war Johann Amos Comenius, der sich für allgemeine Schulen einsetzte. "Wenn der Mensch Mensch werden soll, so muß er gebildet werden." Natürlich wurde auch das Schaffen Johann Heinrich Pestalozzis beleuchtet, dessen Grundsatz es war, Kinder etwas selbst erfahren zu lassen, anstatt sie nur zu belehren.

Pestalozzi prägte damit bedeutend die heutigen Formen der Pädagogik, mit denen sich die dritte Ausstellung in der "Arche Kunterbunt" befaßte. Hier zeigte man, wie moderne Kinderräume konzipiert werden. Einzelne Funktionsecken wie Eßtisch, Spielteppich sollen ganz gezielt Eigenschaften der Kinder fördern, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität und Sozialverhalten steigern.

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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