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Polizeirevier Süd bietet Opferbetreuung zuhause

Ein Gespräch mit uns kann helfen

Polizisten wollen Opfer nicht mehr ratlos zurücklassen

(1999) jaso. Reges Treiben herrschte am Samstag auf dem Turnplatz: Marktzeit. Neben Erdbeerschalen und heißem Leberkäs gab es aber diesmal auch und Polizisten des Polizeirevier Süd hautnah. Denn die Herren in Grün stellten ihre neue Initiative der "Opferbetreuung" vor.

"Normalerweise werden Opfer nach unserem Einsatz alleine mit ihren Problemen zurückgelassen. Wir wollen ab sofort Hilfestellung leisten", erklärt Polizeiobermeister Philippe Boob. Zusammen mit seiner Kollegin Isabell Niedenführ initiierte er das Projekt. Zu dieser Idee angespornt hatte ein konkreter Fall: Eine ältere Frau musste ihren Hund abgeben, weil er aus der Angst heraus mehrmals gebissen hatte. Mit dem Tier verlor die Frau jene Bezugsperson, die an die Stelle ihres verstorbenen Mannes trat. "Wir haben die Frau dann besucht und konnten sie von einem Maulkorb überzeugen. Nun hat sie ihren Hund wieder."

Allein mit einem Gespräch in für das Opfer vertrauter Umgebung könne oftmals schon geholfen werden, ist sich Boob sicher, und bietet an, dass die neun in das Projekt integrierten Polizeibeamten auf Wunsch auch in Zivil die Opfer besuchen. So wäre eine Schamgrenze vor etwa der Nachbarschaft abgebaut. "Es kam auch schon vor, das Menschen nach einem Einbruch ihre Wohnung verkauften - aus Angst, es könnte wieder eingebrochen werden, oder wegen des Gefühls, dass sich jemand Fremdes in ihrem Zuhause aufgehalten hat." Mit Ratschlägen der Polizisten werde hier geholfen. Läge aber eine schwere, psychische Nachwirkung vor, vermittele man sofort einen Psycholgen. "Da lassen wir die Finger davon!" Neue Kosten entstünden durch das Projekt auch nicht. Zu der Arbeitszeit der Polizei gehören auch Zusatzstunden, die außerhalb des regulären Schichtdienstes abzuleisten sind. In jene Zeit fiele die Opferbetreuung.

Der Leiter der Polizeidirektion, Karl-Heinz Arnitz, lobt das Engagement seiner Mitarbeiter: "Es ist hervorragend. Und es entspricht unseren Leitbildern - dass der Mensch, der Ratsuchende, der Hilfesuchende im Mittelpunkt unserer Arbeit steht. Solche Innovationen fördern weitere neuen Ideen. Wir werden jetzt sehen, wie's ankommt". Sechs Monate wird das Projekt als Pilot laufen. Dann will man sehen, ob man es ausbreitet. Bisher profitierten von der Initiative nur rund 75 000 Bürger im Polizeirevier Süd, das sich von der Südstadt bis in den südlichen Enzkreis erstreckt, so Boob: "Aber natürlich: Wenn uns Kollegen aus dem Revier Nord auf einen Fall aufmerksam machen, werden wir uns auch um diesen kümmern!"

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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