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Früh übt sich...
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Aus dem Freund wurde ein KamelAusstellung "Material im Dialog" in der BW-Bank(04.01.2000) jaso. Die Computer waren unter die Tische geräumt und Tischdecken über die Arbeitsflächen geworfen worden. Das für Bankräume übliche kühle Rechnen wich Emotionalität. Denn am Mittwochabend eröffnete die Filiale der Baden-Württembergische Bank in der Poststraße die Ausstellung "Malerei und Material im Dialog." Was unter dem Titel der Ausstellung genau zu verstehen ist, darüber waren sich die rund 120 Bankkunden und Kunstverständigen auch nach der Vernissage uneinig. Extra für die Eröffnung war die Bürgermeisterin Schwarze aus Hoyerswerda angereist. Die Ausstellung beinhaltet die Werke zweier Künstlerinnen. Gudrun Otto kommt aus Hoyerswerda und zieht sich ihre Bild-Motive aus eindrucksvollen Moorlandschaften; Anette Mürdter aus Schorndorf formt aus Ton menschliche Figuren mit tierhaften Zügen: Realistsiche Gesichter verformen sich, Kinnpartien mutieren zu Kamelschnute oder Schimpansenkopf - ohne dass das Ergebnis aufgesetzt komisch wirkt. "Was mich interessierte, waren die extremen Charaktere zwischen Mensch und Tier. Ich experimentierte mit der gestalterischen Spannweite. Ab wo beginnt Tier, ab wo beginnt Mensch." Die 15 Terrakotta-Visagen auf Eisenstangen sind witzig, machen nachdenklich. "Es ist eine Mischung aus der anfangs groben Idee und den gestalterischen Möglichkeiten während des Entstehens." Aus ihren Modellen zieht sie die Physiogramme und extremisiert diese im Kunstwerk - immer mit dem Ziel, das Mensch-Modell einem Tier zuzuordnen. Aus ihrem Freund wurde so ein Kamel. Gudrun Otto nimmt sich als Modelle die Motive am Wegesrand. "Es sind die kleinen, unauffälligen Dinge, die nicht jeder sieht. Die Urwüchsigkeit im Moor zieht mich an." Das Resultat: "Wir gehen mit ihren Augen durch die Umgebung Hoyerswerdas. Sie kostet den Moment der Malerei aus," lobte die Kunsthistorikerin Dr. Heide Roeder in ihren einführenden Worten. Die 23 Tusche-, Kreide- oder Aquarellmalereien der gebürtigen Thüringerin entsprechen dem typischen Kunstverständnis der DDR: Neutral, aber hoffnungsvoll. Mürdter hingegen stachelt an. Sie fragt, ob sich der Mensch der Trägheit oder seinem Ego ergibt. Die Künstlerinnen sind grundverschieden. Warum deren Werke zusammengewürfelt wurden, hat einen Grund: Die Bank unterstützt Akademie-Absolventen. Das Pforzheimer Kulturamt suchte Austellungsfläche und wollte zudem eine Künstlerin aus dem freundschaftlich verbundenen Hoyerswerda ihre Arbeiten ausstellen lassen. Mit der Ausstellung, die noch bis 5. Mai zu sehen ist, konnte man nun beiden Zielen gerecht werden. " |
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