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-Ehrensache-

Die Hausfrauenlobby verliert an Einfluss

Emilie Nonnenmacher hält die Fahne des Frauenbundes aufrecht

(01.05.2000) jaso. Früher war er ein fester Bestandteil der Gesellschaft: Der Bund Deutscher Hausfrauen DHB. 1915 gegründet, setzte sich der Verband für die Belange des "Berufs Hausfrau" ein, sorgte sich um die Verbesserung des Ansehens und der Stellung der Hausfrau. Erhöhung des Erziehungsgelds, Anerkennung der Hausarbeit für die Rentenversicherung, Verbraucherzentralen strengte DHB an. Um die häuslichen Aufgaben zu erleichtern, reichte man seine Erfahrung weiter in Form von hauswirtschaftlicher Beratung, Näh-, Koch- und Säuglingspflegekursen.

Diese Kurse gehören der Vergangenheit an - wegen mangelnder Nachfrage. Heute lernt man kunstvolles Nähen und exotisches Kochen in der Volkshochschule, Werbung preist den Nutzen neuer Produkte an und die Babies werden in den Krankenhäusern gewickelt, gestreckt und gedehnt. Was dem Frauenverein noch bleibt, sind die Aufgaben, die für VHS und Krankenkassen unbezahlbar sind: Menschliche Zuneigung und Abwechslung im Alter. Doch daran denkt man nicht, wenn man jung ist, und so schwindet der Nachwuchs in den Hausfrauenclubs. Dort Mitglied zu werden und sich als Hausfrau zu outen? Sich dem Berufsverband der Hausfrauen anzuschließen? Am Herd kann man schwer Karriere machen. So verliert die Hausfrauenlobby an Einfluss.

Eine, die die Hoffnung an bessere Zeiten, an höheren Zulauf nicht aufgibt, ist Emilie Nonnenmacher. "Wenn ich keine Optimistin wäre, hätte ich schon längst aufgegeben." Sie ist seit 1989 Vorsitzende des 210-köpfigen Pforzheimer Frauenvereins. Schon morgens um 7.30 Uhr klingelt bei ihr das Telefon und Mitglieder klagen ihr Leid, suchen Rat, erkundigen sich nach der nächsten Veranstaltung. "Nach dem Telefongesprächen lese ich die Todesanzeigen und schreibe Kondolenzkarten an die Angehörigen der verstorbenen Mitglieder." Außerdem wirft sie jeden Tag einen Blick auf ihren großen Kalender, auf dem die Geburtstage und die Termine für die Ausflüge und Vorträge verzeichnet sind.

In jeder Spalte steht ein anderes Ziel und ein anderes Thema. "Einmal im Monat geht es im Rahmen der Seniorenbetreuung zu einem Ausflugsziel. Dann gibt es Betriebsbesichtigungen, zum Beispiel Textilrecycling, Zuckerverarbeitung, Champignonaufzucht; oder Kunstaustellungen. Zu allem, was ,frau' interessiert. Dann machen wir noch Verbraucher-Vorträge wie ,Mit Bienen durch das Jahr' oder den Milchtag." Durch den Vortrag, wie man Lebensmittel einfrieren kann, kam Emilie Nonnenmacher 1975 mit dem Frauenverein in Kontakt und wurde aktives Mitglied. Nun habe sie einen Halbtagsjob, wie sie findet. Denn alles muss organsiert werden: Bus, Besichtigung, Referent, Lokal. Alles organisiert sie von ihrem kleinen Büro aus. Nahezu im Alleingang. "Der Landesverband rügt mich schon: ,Sie machen zuviel. Lassen sie jemand anderes ran'" Aber es gibt niemand junges. "Es ist frustrierend." Was ihr das Engagement persönlich bringt? "Den Dank der Mitglieder," sagt sie und überlegt dann ein wenig: "Man fragt nicht nach meinen Belangen - aber das gehört zur Natur des Menschen."

Neben Verbrauchertipps organisert der Verein auch den Kaffeedienst im Heim am Hachel. Mitglieder bedienen hier die Heimbewohner im hauseigenen Café. In diesem Zusammenhang findet sich ein ganz dick angestrichener Termin auf Emilie Nonnemachers Kalender: Am 26. Mai feiert man das 25-jährige Jubiläum des Kaffeediensts. "Es ist der älteste in Deutschland.""

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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