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Göbricher liessen sich nicht in den Sog der Musik ziehen

Musikverein Göbrichen feierte 100 Jahre Bestehen vor leeren Tischen

(22.05.2000) Neulingen (jaso). Wenn man seinen Geburtstag feiert und fast keiner kommt, kann das die Jubelstimmung kräftig drücken. So er­ging es Wolfgang Beck und seinen Musikern des Musikvereins Göbrichen am Freitagabend. Die bittere Enttäuschung war ihm anzumer­ken. Denn der Verein, dem er vorsitzt, ze­lebrierte mit einem Festbankett in der Büchighalle sein 100-jähriges Bestehen - und das vor einem nur zu einem viertel be­setzten Saal. Nur gut 70 Bankett-Gäste fan­den sich ein. Davon waren wohl die Hälfte Repräsentanten aus Politik und befreundeter Vereine.

"Die Leute wollen heutzutage unterhalten werden. Und ein Festbankett wird dem viel­leicht nicht mehr gerecht," erklärt sich Beck die schwache Resonanz. Das Interesse an der für einen Musikverein charakteristi­schen Musik würde immer geringer und Göbrichen sei eben nur ein Dorf, das Potential an Interessenten daher kleiner.

Umso ermutigender die Grußworte der Honoratioren. Bürgermeister Heinz Raißle erinnerte an den Wert des Musikvereins: "In der Musik finden wir ein Stück von uns selbst." Die Freude an der Musik würde durch den Idealismus und das Engagement des Vereins gefördert und ließe eine "Renaissance des Selber-Musizierens" erkennen lassen. Das zeige sich vor allem in der großen Zahl junger Musiker. "Der Verein hat mit seinen 100 Jahren einige Verjüngungskuren durchgemacht. Es ist das wichtigste, die Jugend anzusprechen," lobte auch Landrat Werner Burkhart die erfolgreiche Nachwuchsarbeit.

Den Samen dazu sähte der Verein schon an­fang der 90er Jahre: "Wir stellten die Besetzung der Kapelle um und initiierten eine Blockflötengruppe." Über das einfacher zu spielende Instrument liessen sich die Kinder auch mit neun, zehn Jahren - also in einer Zeit, in der jugendliches Interesse meist anderen Freizeitbeschäftigungen als wöchentlichen Proben zugeneigt ist - für die Jugendgruppe gewinnen und zum späteren Umstieg auf andere Instrumente bewegen.

Die Intension des Vorstandes, den 1899 gegründeten Musikverein zu modernisieren, wiederspiegelt sich auch in dem neu entwor­fenen Logo, das über der Kapelle thronte und auf dem Bankett vorgestellt wurde: Notenlinien werden zu blauen Bändern, die in einen Sog gezogen werden, und stellen die Begeisterungsfähigkeit der Musik dar; bunte Quadrate symbolisieren die Kraft der Noten.

Das Motto, unter das der Verein seine nächsten 100 Jahre kreativen Schaffens stellt, lautet "Mitten im Dorf." Dem ent­sprechend feiert man vom 22. bis 24. Juli auf der Göbricher Hauptstraße ein Dorffest - mit einem Programm, das hoffentlich mehr Göbricher hinter ihren Öfen hervorlocken wird: eine historische Traktor-Schau, ein Tatoo-Künstler, der bei willigen Besuchern auch zusticht, und natürlich viel tolle Musik des Musikvereins.

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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