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Jung-Stadträte besuchten Südstadt-Schule

In bestehenden Jugendzentren drohen Prügel

Lang ersehntes Jugendzentrum im Ex-Schlauch könnte im Oktober fertig sein

(12.02.2001) jaso. Auf einer Veranstaltung der CDU überraschten sie die Gäste mit Flugblättern, auf denen sie die Vorteile eines Jugendzentrums auflisteten. Beim Jugendhearing im Kupferdächle machten sie auch auf ihre Bedürfnisse aufmerksam. Und am Samstag verkündeten die Stadträte Jörg Müller und Martin Steiner (beide CDU) bei einem Besuch in der Südstadt-Schule, dass ihr sehnlicher Wunsch in Erfüllung gehen werde: Die Kinder aus dem Gebiet Stadtmitte-Au hoffen, den Jugendclub in den Räumen des ehemaligen "Schlauchs" im Oktober einweihen zu dürfen.

"Normal gammeln wir draußen 'rum. Wir treffen uns im Schulhof, und wenn es zu kalt ist, dann gehen wir halt nach Hause", begründen die Sprösslinge den Bedarf nach einer Räumlichkeit, wo sie sich treffen, Hausarbeiten gemeinsam anfertigen und ihren Hobbies in der Gruppe nachgehen können. Jörg Müller schiebt weitere Argumente nach: "Das Gebiet Stadtmitte-Au steht auf der Prioritätenliste der Verwaltung ganz oben. Hier leben knapp 500 Kinder und Jugendliche, davon sind ein Viertel Sozialhilfeberechtigt und ein Drittel wird alleinerzogen. Einrichtungen für Jugendliche und Familien fehlen hier völlig. Daher haben wir die Unterstützung des Jugendamts". Ziele seien Förderung der Integration des hohen Ausländeranteils der Auer Bevölkerung, Sprachförderung, Suchtprophylaxe, Kriminalprävention und einem sozialen Brennpunkt vorzubeugen. Nach den Vorstellungen Steiners würde das Projekt vom Stadtjugendring getragen werden und ein Großteil der Umbaukosten ließen sich über das Stadtteill-Sanierungsprogramms von Bund und Land tragen.

Warum die Kinder nicht auf andere, bestehende Jugendzentren ausweichen, liegt zum Einen an der Entfernung: Der Nachwuchs verlässt ungern sein Stadtviertel, das er kennt. "Zweitens haben wir im Schlossbergzentrum immer Probleme mit den anderen Jugendlichen, die uns verprügeln wollen. Und im Kupferdächle sind immer nur Ältere". Dass es mit den ins Auge gefassten Räumen der Stadtbau, Calwer Straße 4/6, bisher immer Probleme aufgrund lauter Musik bis tief in die Nacht gegeben hat und Anwohner auf einen neuen Club gereizt reagieren könnten, glauben die Schüler und Schülerinnen nicht: "Das Argument Lärmbelästigung wird kein Problem mehr sein: Die Anwohner sind unsere Eltern!" Vielmehr zählt jedoch, dass sich der Jugendclub viel mehr an die Kids und Teenies richten soll und denen aufgrund des Jugendschutzgesetzes die Musik früh genug abgedreht werden würde. Die Erwachsenen würden nach Plänen der Jungstadträte letztendlich auch vom Zentrum profitieren. Wenn das Projekt mit dem Namen "Au-Weia" realsiert wäre, stünden auch Seminare und Workshops, Krabbelgruppe und Müttertreff auf dem Programm.

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Letzte Aktualisierung: 20.11.2024

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