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SWR3-Stimmenimitator Andreas Müller imitierte Politiker, Prominente und Badener

Wie den Chef imitieren die Karriere fördern kann

Bis die Imitate sicher sitzen, bedarf es kleiner Psychogramme

(26.02.2002) jaso. "Danke, dass ich so zahlreich erscheinen durfte." Mit Schizophrenie ist normalerweise nicht zu spaßen: Die Geschichte von Doktor Jekyll und Mister Heyd verläuft dramatisch - und das bei einer Persönlickeitsspaltung in nur zwei Charaktere. Der Stimmenparodist Andreas Müller schlägt sich allerdings mit bis zu 80 Persönlickeiten rum - und das an einem Abend. Der SWR3-Comedy-Star gastierte am Mittwochabend in der Stadthalle und brachte 1 200 Besucher zu tosenden Beifallsstürmen, schon in dem Moment, als er zum ersten mal an diesem Abend auf die Bühne trat.

Bewundernswert, wie der Künstler sich fast ganz allein vor das Publikum stellt. Nur sein ihn betreuender "Psychopathologe" alias Klaus Spürkel, Regisseur und "Mit"-Spieler der Show, steht ihm zur Seite. Nahzu schmächtig wirkt der 1-Meter-91-Mann Müller so inmitten der weiten Bühne der Stadthalle. Und auf diesem Präsentierteller muss das funktionieren, was einer guten Konzentration bedarf und was seine Show so bekannt gemacht hat: Innerhalb eines Sekundenbruchteils schaltet Müller um und anstelle des gewichtigen Altkanzlers Kohl spricht Peter Maffay aus seinem Mund - inklusive derer Körperhaltung und Mimik. Genauso könnte Müller umschalten auf Angela Merkel, Reinhard Mey oder Otto Schily. Letzteren lässt der 35 jährige mit einem Polizeihelm ausstaffiert auf die Bühne kommen und Ausschau nach V-Männern halten. Das Innenministerplagiat stellt dabei sein Anti-Terror-Konzept vor, dessen letzte Stufe das Verbot des Beamtentums vorsieht: "Denn Schläfer sind am gefährlichsten."

Seit zehn Jahren arbeitet Müller in diesem Bereich. Daher weiß er, Lacher zu provozieren. Als einfacher Musikredakteur wollte er beim Südwestfunk arbeiten. Doch seine Kollegen erkannten schnell sein Talent: Er imitierte den Chef. Das kam in der Redaktion gut an und man ließ ihn für einen Sketch Helmut Kohl nachäffen. Immer mehr Promis kamen hinzu, immer wissenschaftlicher analysierte Müller die ,Opfer' analysiert. Vor dem Fernseher sitzend, erstellte Müller kleine Psychogramme, um auch in schwierigen Situationen zu wissen, wie würde ein Scharping oder Teufel reagieren. Erst wenn er sich sicher ist, nimmt Müller die Figur in sein Programm auf. Seine liebsten: Gerhard Schröder, Arnold Schwarzenegger und Herbert Grönemeyer, mit dem sich Müller in einer Seelenverwandschaft sieht, "da wir beide Klavier spielen und texten." Tatsächlich spielte auch Musik ein große Rolle und steigerte die Bewunderung für Müllers Imitatoren-Talent: Denn er ist auch fähig, die Stimmen singend zu imitieren. John Lennon sang "Imagine", Elvis Presley offenbarte seine pfälzischen Wurzeln in "in The Ghetto".

Doch Müllers eigenes Herz schlägt badisch, was er auch mit einem mitgebrachten Fahnenmast - gelb-rot beflaggt - unterstrich. Baden sei für ihn die bessere Hälfte des Namens "Baden-Württemberg". Hier läge "die Insel der Glückseeligen". Geboren in Baden-Baden, blieb er auch nach dem Abi heimatverbunden und wollte Industriedesign an der Fachhochschule Pforzheim studieren. Und wurde nicht genommen. Wer weiß, welch' Karriere ihm damit verwehrt geblieben ist?

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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