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„Weil’s Bock macht lieber Sport als Disko“

14 junge Teams wetteiferten beim Sport um Mitternacht um die Gunst des Futsals

(27.11.2006) Löwenzähne sind gemeinhin bekannt als Pusteblumen, die nach ihrer knallgelben Blüte kleine Fallschirme mit Samengut vom Wind in alle Himmelsrichtungen tragen lassen. „Löwenzähne“ können aber auch Ballvirtuosen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren sein, die ihre Gegner namens „Schwabenpower“ ganz schön alt aussehen lassen: Mit 9 zu 1 gewannen die Löwenzähne das Eröffnungsspiel der zehnten Ausgabe von „Sport um Mitternacht“ am Freitagabend in der Sporthalle der Konrad-Adenauer-Schule.

„Jeder hat nur sein Ding im Kopf gehabt. Wir haben nicht miteinander gespielt. Die ‚Löwenzähne’ spielen viel öfters in dieser Besetzung zusammen. Wir nicht,“ erklären Jens, Dennis und Johann ihre Niederlage beim Streetsoccer-Turnier. Vielleicht habe es aber auch daran gelegen, dass das extrem kleine Streetsoccer-Spielfeld für die drei sechzehnjährigen ungewohnt gewesen war. Normalerweise spielen die VfB-Stuttgart-Fans beim FSV Buckenberg. „‚Sport um Mitternacht’ sollte öfters stattfinden. Freitagabend ist sonst langweilig. Das hier macht sehr großen Spaß,“ sagt Jens. „Weil’s Bock macht. Lieber Sport als Disko,“ ergänzt sein Spielerkollege Johann.

Sinnvolle Freizeitgestaltung ist eines der Ziele, das eine ganze Latte von Vereinen und Stellen mit diesem Projekt verfolgt: die Mobile Jugendarbeit, das Bürgerhaus und die Elterninitiative Buckenberg-Haidach, die Kommunale Kriminalprävention und die Polizeidirektion, der Sportkreis, der Skiclub Pforzheim, der FSV und die PSG, die Haidachschule – sie alle versuchen unter dem Motto „Kennen lernen beim Sport nimmt Zündstoff weg!“, dass sich Jugendliche beim Sport mehr wertschätzen und sich ein faires Verhalten gegenüber dem nächsten im Sinne der Gewaltprävention aneignen. Schließlich sollen sie auch die Möglichkeit finden, sich im Sportangebot der teilnehmenden Vereine zu engagieren.

Rund 50 Teenager haben auf der Tribüne Platz genommen, um den Ballkünstlern zu zuschauen. An der Bande steht auch Werner Bordt, Jugendsachbearbeiter beim Polizeiposten Buckenberg. Und Spielausschussvorsitzender beim VfR Pforzheim. Er sei hier vor allem um die Kontakte zu den Jugendlichen zu pflegen und sie ins Netzwerk einzubinden. „Der Abend ist eine sehr gute Möglichkeit, sich im Stadtteil zu treffen. Das Konzept funktioniert einwandfrei: Es gab noch nie Probleme seit ich fünf oder sechs Mal dabei war – trotz des Wettkampfcharakters, der hier immer herrscht.“ Manchen Spieler oder Zuschauer habe er schon auf der Dienststelle kennen gelernt. Wenn man sich jetzt diesen Abend treffe, herrsche ein „Dienstlicher Umgang“.

Wer im Turnier rüde aufträte, würde seinem Team sowieso einen Bärendienst erweisen. Denn jeder etwas härtere Körperkontakt führt bei der Streetsoccer-Variante, die bei „Sport um Mitternacht“ gespielt wird, sofort zum Abpfiff. Augenmerk wird auf Geschicklichkeit und Teamarbeit gelegt, nicht auf Körpereinsatz. Auch der Ball, der „Futsal“, will vielmehr zart jongliert als brachial geschossen werden: Durch eine andere Verarbeitung als der normale Fußball springt er weniger hoch und besitzt ein anderes Flugverhalten.

Draußen im Foyer bietet „Streetwork
Innenstadt“ alkoholfreie, dafür umso vitaminreichere Cocktails an. Der Skiclub Pforzheim präsentiert sein Vereinsangebot. Neben dem großen Turnierfeld gibt es auch ein Torwandschießen mit attraktiven Preisen. Von alledem wollen „Schwabenpower“ Jens, Dennis und Johann nichts wissen: Das zweite Spiel haben sie auch verloren. Zwar nicht mehr so haushoch, aber dennoch unglücklich. Ein Wehrmutstropfen: Immerhin verloren sie ihr erstes Match gegen den Finalisten, der sich nur Lokomotive Haidach mit 1 zu 3 geschlagen geben musste. Auf Platz 3 von 14 Teams kämpften sich die Nordstadt Panthers vor – ein Beispiel dafür, dass der Haidacher „Sport um Mitternacht“ über die Grenzen des Stadtteils populär geworden ist.



Nachgefragt


...bei Thomas Lutz, Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit und Koordinator der zehnten Veranstaltung von „Sport um Mitternacht“, die am Freitagabend in der Sporthalle der Konrad-Adenauer-Schule stattfand.

Kurier: Rund 50 Jugendliche wetteiferten verbissen um den Sieg im Streetsoccer-Turnier. Blieb denn alles beim rein sportlichen Wettkampf?

Lutz: Ja, es ist alles ruhig geblieben. Es war noch ein schöner Abend. Viele haben auch noch den Heimfahr-Dienst genutzt, den wir angeboten haben. Wie die Male davor gab es keine Probleme. Die Teilnehmer wissen eben, dass sie für das Weiterbestehen der Veranstaltung mitverantwortlich sind.
Kurier: Am Freitag gab es die zehnte Ausgabe von „Sport um Mitternacht“. Was hat sich denn seit 2002 geändert?

Lutz: Ziel war es schon immer, ein attraktives, alternatives Freizeitangebot zu veranstalten. Am Anfang stand einfach nur die Halle zur Verfügung. Wir haben einfach drauflosgelegt. Die Spielregeln konnten die Teilnehmer unter sich ausmachen. Wir wollten ein Freizeitangebot, das den Jugendlichen den Rahmen bietet, in dem sie selbst viel mitgestalten können. Wir wollten den Jugendlichen das Gestalten dieses Raumes anbieten und sie nicht mit einem ‚ver-regelten’ Raum konfrontieren.
Kurier: Welche Ziele hat die Mobile Jugenarbeit mit dem Engagement bei „Sport um Mitternacht?“

Lutz: Wir hoffen, dass die Hürde, uns anzusprechen, bei den Jugendlichen niedriger wird und wir auch bei Jugendlichen, die nicht in das Gefüge eingebunden sind, bekannter werden.
Kurier: Die Teilnehmer sind schon ganz heiß auf die nächste „Sport um Mitternacht“. Wann wird es die geben?

Lutz: Wir setzen „Sport um Mitternacht“ immer in einem Turnus von einem halben Jahr an. Im Frühjahr gibt es dann die nächste Ausgabe.

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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