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Ingenieurin - eine seltene Spezies

Projekt "Schülerinnen treffen Ingenieurinnen" soll Zurückhaltung vor technischen Berufen nehmen

(07.03.2007) jaso. Hinten, auf den Vitrinen des Biologie-Lehrsaals des Schiller-Gymnasiums sitzen ausgestopfte Elstern und Krähen auf einem Holzgeäst. Jede von ihnen blickt in eine andere Richtung. Vorne, zwischen Tafel und Teenie-Hörerschaft gibt es eine ganz andere, viel seltenere Spezies zu besichtigen: eine Ingenieurin. Sie hat die Zukunft im Blick. Gaby Neumann heißt sie, arbeitet in einer Pforzheimer Firma für medizinsche High-Tech-Produkte und wurde an der Fachhochschule Mannheim zum Diplomingenieur im Bereich Biotechnologie. In ihrem Studienbereich sah es mitte der 90er Jahre mit Mitstudentinnen zwar ganz gut aus – so um die 70 Prozent, erinnert sie sich. Sonst gehöre die gemeine Frau an sich in technischen Studienfächern aber zu einer ganz kleinen Minderheit, sagt sie.

Ein kleiner Schritt in Richtung Abhilfe ist da vielleicht das Projekt, dessenwegen sie gestern einen Nachmittag für gut zehn Schülerinnen opfert. Und ja: Auch Schüler dürfen zuhören. „Schülerinnen treffen Ingenieurinnen“ heißt der Rahmen der Veranstaltung, für dessen Organisation das „Steinbeis-Transferzentrum für Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim (STZ)“ im Auftrag des Landeswirtschaftsministeriums sorgt. Dabei versuchen Ingenieurinnen aus der Berufswelt mit jugendgerechten Vorträgen in der Schulwelt die Angst vor Technik, Erfolgsdruck und Männerwelt abzubauen. Neumann nimmt vielen vor allem die Angst vorm schlechten Abiturzeugnis. Als sie erzählt, von ihrem Notendurchschnitt wolle sie erst gar nicht reden, geht ein leises Seufzen der Erleichterung durch die Schulbänke. „Erst nach der Schule habe ich Chemie richtig verstanden,“ setzt Neumann noch einen drauf. Die Lehrkraft wird unruhig. „Englisch ist in den Ingenieurberufen sehr, sehr wichtig. Das lernte ich aber auch nicht in der Schule so richtig.“

Trotzdem, und das steigert das Unbehagen auf dem Lehrerstuhl, habe Neumann eine Arbeit gefunden, die ihr soviel Spaß bereite, dass sie unbezahlte Überstunden zur Selbstverständlichkeit machte. Von sich aus. „Wenn einem die Arbeit so viel Spaß macht, geht man auch gerne mal später.“

Zum Abschluss des Einblicks in Neumanns Berufsleben werden Fragen der Schülerinnen beantwortet. „Wie hoch ist die Chance auf einen Arbeitsplatz?“ oder „Wie sind die Karrierechancen?“, lauten zwei Fragen. „Die Chancen sind sehr hoch. Jetzt sind Ingenieure sehr gefragt. Also genau richtig für Sie, dass Sie nach der Schule gleich an spannenden Arbeitsplätzen loslegen können.“

Werden denn die jungen Damen jetzt auch loslegen? Carolin, 17 Jahre, ist skeptisch: „Ich bin generell noch sehr unsicher, welchen Beruf ich später machen soll“, erzählt sie. „Aber es war ein äußerst interessanter Vortrag, weil man ein anderes Bild vom Beruf der Ingenieurin bekommen hat. Und ich habe jetzt nicht mehr so viel Angst vor der Zukunft wegen schlechter Noten.“

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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