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Bretonen backen BrezelnHotelfach- und Kochschüler aus Frankreich waren zu Gast an der Alfons-Kern-Schule(31.03.2007) jaso. Dass es sich bei der gemeinen Brezel um ein traditionelles Gebäck handelt, das über Jahrhunderte vom Bäcker als auch vom Verzehrer „geschlungen“ wurde, zeigt schon die Herkunft seines Namens: Brezitella heißt die laugenbraune Acht auf althochdeutsch. Das wiederum kommt vom lateinischen Brachiatellum, dem „Ärmchen“, so wie es Kinder haben. Und das ist auch schon die erste Erklärung für die Bedeutung der weltweit bekannten Brezen-Form: Kinder, die ihre Ärmchen zum Gebet überkreuz auf die Schultern legen. Aber ausgerechnet eine Französin kennt eine weitere Brezel-Entstehungs-Geschichte: „Ein Mann saß im Gefängnis und der König sagte zu ihm: ,Erst wenn Du ein Gebäck machst, durch das ich dreimal die Sonne sehen kann, bist Du frei,’“ erzählt Jill Gallien mit leichtem, französischem Akzent. Gallien kennt aber dank des Donnerstagvormittags in der Alfons-Kern-Schule nicht nur die Theorien zur Brezel. Gestern Morgen hat die 19-jährige Hotelfachschülerin aus der Bretagne sogar ihre erste Brezel selber gebacken. Zusammen mit elf Klassenkameraden besucht sie seit Sonntag für sechs Tage verschiedene Unternehmen und Schulen der Hotel- und Gaststättenbranche in der Region und macht nun Station in der Alfons-Kern-Schule. Das ist einer der Höhepunkte der leckeren Klassenfahrt: Schwarzwälder Kirschtorte und Laugengebäck stellen die angehenden Hotelfachkräfte und Köche des Lycée hôtelier de Dinard unter Anleitung der deutschen Schüler her. „Wir haben alles vorgemacht und sie haben es nachgemacht. Sie haben sich dabei ziemlich gut angestellt,“ erzählt Schülerin Döndü Köse über ihre französischen Gäste und ihre Klassenkameradin Tajana Neuburger ergänzt: „Das hat auch Spaß gemacht, selbst mal anderen etwas beizubringen. Und alles war sehr lustig!“ Spaß hatten auch die Gäste wie Elovan Pôcheur: „Die Deutschen sind sehr freundlich. Und auch wenn wir uns manchmal nicht richtig verstanden haben, konnten wir doch zusammen etwas machen. Das zeigt: Kochen ist eine internationale Sprache.“ Initiiert wurde dieser ganz besondere Sprachkurs von Jérôme Dath aus Höfen. Der angehende Französischlehrer macht gerade ein Praktikum an der Dinarder Schule und schlug der Alfons-Kern-Schule den Besuch vor. „Hier war man sofort bereit uns zu empfangen. Das hat unsere Schüler sehr gefreut, denn sie sind sehr neugierig auf deutsches Essen.“ Das Interesse merkte auch Lehrer Peter Lohrer den Schülern an: „Sie hatten ein gutes Feeling im Umgang mit Lebensmitteln. Das habe ich zum Beispiel daran gesehen, wie der Teig gehandhabt wurde: Bei ihnen klebte er nicht und sie haben ihn richtig geformt.“ Schließlich kann uns die Nation der betörenden Düfte wie Chanel 05 um Backwaren nur beneiden, wenn man Lohrer glauben schenken darf: „Laut Untersuchungen ist das Riecherlebnis von Backwaren beliebter als jedes Parfüm.“ |
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